Beim HSV verschmäht – Halilovic verzückt die Primera División

Eine höhere Ablöse oder eine garantierte Anzahl an Einsätzen forderte der FC Barcelona für Alen Halilovic. Obwohl der Hamburger SV den 19-jährigen Offensivspieler gerne an die Elbe geholt hätte, verabschiedete man sich schlussendlich von einem Leihgeschäft. Das Vertrauen in die Fähigkeiten des ungeschliffenen Diamanten war offenbar nicht grenzenlos.

Für Freude sorgte die Absage der Hanseaten vor allem bei Sporting Gijón. Trainer Abelardo, ein alter Kumpel von ‚Barça‘-Coach Luis Enrique, fackelte nicht lange und sicherte sich Halilovic auf Leihbasis. Eine Entscheidung, die der spanische Aufsteiger nicht bereuen wird. Denn Halilovic übertrifft die Erwartungen.

Nach einem verlorenen Jahr in der Reserve der ‚Blaugrana‘ hat sich der kroatische Nationalspieler in Gijón schneller als erwartet einen Stammplatz erkämpft. Seit dem dritten Spieltag ist Halilovic gesetzt und darf endlich regelmäßig zeigen, was er drauf hat. In halbrechter Offensivposition nutzt der Youngster seine feine Technik und zieht gerne mit dem starken linken Fuß nach innen. Sucht er nicht selbst den Abschluss, sorgt er für kluge Spielverlagerungen.

Techniker mit Kämpferherz

Das Herz der Gijón-Fans hat Halilovic aber nicht nur mit Kabinettstückchen erobert. Auch in Sachen Kampfgeist geht das Talent mit gutem Beispiel voran. Rückblick: Die 8. Minute im Spiel gegen Deportivo La Coruña am vergangenen Wochenende. Der Ball segelt nach einer Flanke an Freund und Feind vorbei durch den Depor-Strafraum und ist anschließend schon fast im Seitenaus. Während die Mitspieler der verpassten Chance nachtrauern, setzt Halilovic zum Sprint an, kratzt den Ball per Grätsche von der Linie, zieht nach innen und setzt mit einem gekonnten Hackentrick seinen Teamkollegen Alberto Lora in Szene. Dessen Flanke findet in Antonio Sanabria einen Abnehmer – es steht 2:0.

Mit einer weiteren direkten Torvorlage sorgt Halilovic am Ende dafür, dass Gijón mit 3:2 gewinnt und den ersten Dreier der Saison einfährt. Entwickelt sich die ‚Barça‘-Leihgabe derart rasant weiter, wird es nicht der letzte Sieg gewesen sein, an dem Halilovic großen Anteil trägt. Auch in Hamburg wird man dies mit nachdenklicher Miene zur Kenntnis nehmen.