Italienischer Fußballverband: Teilhabe-Modell wie im Fall Immobile wird abgeschafft

von Alexander Moritz
1 min.
Stürmt nächste Saison in der Bundesliga: Ciro Immobile @Maxppp

Wenn sich zwei Fußballvereine die Transferrechte an einem Spieler teilen, sorgt das bei Ablöseverhandlungen nicht selten für Probleme. Der italienische Fußballverband hat deswegen eingegriffen und das Teilhabe-Modell kurzerhand abgeschafft.

Das vorwiegend in Italien praktizierte Modell der Teilhabe zweier Vereine an den Transferrechten eines Spielers ist dieser Tage auch in Deutschland in aller Munde. Der Grund dafür ist Ciro Immobile, der aktuell noch für den FC Turin auf Torejagd geht, zu gleichen Teilen aber auch Juventus Turin gehört. Dadurch gestalten sich Ablöseverhandlungen für interessierte Vereine schwierig, schließlich muss mit beiden Vereinen eine Einigung erzielt werden – Borussia Dortmund kann ein Lied davon singen.

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Da derlei Hängepartien keine Seltenheit sind, hat der italienische Fußballverband (FIGC) nun durchgegriffen und die Abschaffung des Teilhabe-Modells beschlossen. Die Änderung greift mit sofortiger Wirkung, neu abgeschlossene Verträge dürfen künftig keine Teilhabe-Vereinbarungen jedweder Art mehr enthalten. Und das, obwohl sich der Ligaverband der Serie A für die Beibehaltung des Modells starkgemacht hatte. Bereits bestehende Teilhaben bleiben von dem Entschluss allerdings unberührt.

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Bei der Entwicklung des Teilhabe-Modells spielte in erster Linie der Gedanke, die Talentförderung zu verbessern, eine tragende Rolle. Da es im italienischen Fußball keine Reserveteams gibt, konnten Vereine ihren Talenten nur mit Leihgeschäften Spielpraxis verschaffen. Von den aufnehmenden Vereinen wurden die Nachwuchsspieler dann aber in den meisten Fällen zu selten beachtet, weshalb letztlich keiner der beiden Vereine von dem Geschäft profitierte.

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Das Teilhabe-Modell hat insofern Abhilfe geschafft, als dass es dem aufnehmenden Klub – in Form der Hälfte der Transferrechte – einen finanziellen Anreiz bot, den Spieler so oft wie möglich einzusetzen und dessen Marktwert zu steigern. Gleichzeitig wurde auch der abgebende Klub zufriedengestellt, dessen Spieler die nötigen Einsatzzeiten erhielt. Da sich die Verhandlungen allerdings im Regelfall deutlich verkomplizieren, wenn sich eine dritte Partei einschaltet, ist das Modell von nun an Geschichte.

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