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Ein 16-jähriger Heilsbringer: Milan hat seinen Buffon gefunden

von Tristan Bernert
3 min.
Mit 16 Jahren schon Stammspieler: Gianluigi Donnarumma @Maxppp

Nach einem verkorksten Saisonstart entschied sich Sinisa Mihajlovic, Trainer des AC Mailand, für einen besonderen Schritt. Mit Gianluigi Donnarumma stellte er einen 16-Jährigen ins Tor der Rossoneri. FussballTransfers stellt das italienische Torwart-Juwel vor.

Nach dem Abpfiff ist der Jubel verhalten. Leise Pfiffe sind zu hören. Nur noch die treuesten Fans befinden sich auf den Rängen, viele haben das Stadion bereits verlassen. Die Spieler des AC Mailand schleichen mit betrübten Mienen über den Platz. Gegen Atalanta Bergamo sind sie vor heimischer Kulisse nicht über ein 0:0 hinausgekommen. Ein Spieler ist jedoch vollkommen mit sich selbst im Reinen: Gianluigi Donnarumma.

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Der einst große AC Mailand hatte sich im Sommer viel vorgenommen. Über 90 Millionen Euro gaben die ‚Rossoneri‘ mit Hilfe der Investoren Silvio Berlusconi und Bee Taechaubol für neue Spieler aus. Doch sportlichen Erfolg brachte das Geld nicht. Nach acht Spieltagen fand sich Milan auf dem 13. Platz wieder. Trainer Sinisa Mihajlovic erkannte, dass er etwas ändern musste.

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Jugend statt Erfahrung

Der 46-Jährige traf eine mutige Entscheidung. Sein routinierter Torwart Diego López wurde auf die Bank versetzt. Den Vorzug gegenüber dem Spanier erhielt Donnarumma – ein gerade einmal 16-jähriger Schlaks aus der eigenen Jugend. Doch Mihajlovics Risikofreude sollte sich auszahlen. Donnarumma hielt, was es zu halten gab und war ein sicherer Rückhalt beim 2:1-Sieg Milans über US Sassuolo.

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Es folgten ein 1:0 über Chievo Verona und ein 3:1-Auswärtserfolg bei Lazio Rom. Das torlose Unentschieden gegen Atalanta ist das erste Spiel mit dem 16-Jährigen im Tor, das nicht mit einem Sieg endete. Dies lag jedoch mit Sicherheit nicht an dem Youngster zwischen den Pfosten der ‚Rossoneri‘. „Atalanta hat dominiert, doch Milan hat seinen Baby-Torwart“, beschrieb der ‚Corriere di Bergamo‘ das Geschehen.

Den sportlichen Aufschwung der Mailänder konnte jedoch auch das Remis nicht mehr aufhalten. Milan ist nach zwölf Spieltagen Tabellensechster und hat Meister Juventus Turin hinter sich gelassen. Maßgeblichen Anteil daran haben die Paraden von Donnarumma, der seiner Abwehr Stabilität verleihen konnte.

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Der neue Gianluigi

In seiner Heimat erfährt der 16-Jährige bereits einen großen Hype. Nicht zuletzt wegen seines Vornamens tauchen immer wieder Vergleiche mit Gianluigi Buffon auf. Kurioserweise war Donnarumma (Jahrgang 1999) noch nicht einmal geboren, als die italienische Torwartlegende 1995 ihr Profidebüt für den AC Parma gab. „Ich will die Leistung von Donnarumma in keiner Weise schmälern. Er ist ein Juwel für Milan und die Zukunft des italienischen Fußballs“, adelt Mihajlovic laut ‚Goal.com‘ seinen Youngster.

In seinen Bewegungen wirkt der Torwart-Bubi, der vor wenigen Tagen zum ersten Mal für die italienische U21-Nationalmannschaft berufen wurde, bereits sehr reif. Dass es sich bei dem 1,97-Meter-Schlaks um einen Teenager handelt, ist nur schwer zu glauben. Dennoch muss Donnarumma noch einiges lernen. Gegen Lazio wirkte er verunsichert und nicht so souverän, wie man es bis dato von ihm kannte.

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Noch viel Entwicklungspotenzial

Einem jungen Spieler muss man diese Leistungsschwankungen aber ohne Zweifel zugestehen. Das weiß auch Mihajlovic, der sagte: „Er ist ein Juwel des AC Mailand und wer über ihn schreibt, sollte mehr Vertrauen in ihn haben. All diejenigen, die über ihn richten, frage ich, was sie mit 16 Jahren gemacht haben. Es tut mir Leid für den Jungen, aber er muss diese Kritik abschütteln und einfach so weitermachen.

Daran, dass ihm das gelingen wird, hat der Trainer scheinbar wenig Zweifel: „Er ist ein sehr bescheidener Junge, der mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Das hat er gerade im Medienhype dieser Tage bewiesen.“ Dem 16-Jährigen wurde also alles in die Wiege gelegt, was man braucht, um im Profifußball zu bestehen. Und wenn er weiter an sich arbeitet, könnte er schon bald in die großen Fußstapfen des anderen Gianluigis treten.

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