Juve-Umbruch: 20 Namen auf der Liste – Gefahr für Gladbach & Schalke?

Beinahe biblische 30,55 Jahre betrug das Durchschnittsalter der Mannschaft von Juventus Turin im vergangenen Champions League-Spiel gegen Olympique Lyon (1:1). Zum Vergleich: Die Franzosen waren im Schnitt fast sechs Jahre jünger. Dass Alter nicht vor Leistung schützt, belegt allerdings wieder einmal der erste Tabellenplatz der wahrlich ‚Alten‘ Dame in der Serie A.

Mit vier Punkten Vorsprung auf die AS Rom führt man das Tableau an. Erfahrene Recken wie Gianluigi Buffon (38), Andrea Barzagli (35), Patrice Evra (35), Dani Alves (33) & Co. steuern somit ihrem sechsten Scudetto in Folge entgegen. Die Juve-Verantwortlichen um Trainer Massimiliano Allegri und Giuseppe Marotta wollen dennoch den aus demografischer Sicht dringend notwendigen Umbruch in die Wege leiten.

Begehrter Dahoud

Die dem Verein nahestehende Sportzeitung ‚Tuttosport‘ hat nun eine 20-köpfige Liste mit talentierten, aber noch unfertigen Spielern zusammengestellt, die sich auf dem Juventus-Radar befinden sollen. Darunter sind neben Manchester Uniteds Memphis Depay und Atalanta Bergamos Senkrechtsstarter Franck Kessié mit Mahmoud Dahoud und Leon Goretzka auch zwei Spieler aus der Bundesliga.

Dahoud wird bereits seit geraumer Zeit mit dem italienischen Rekordmeister in Verbindung gebracht. Unter André Schubert spielt der versierte Techniker nicht die entscheidende Rolle im zentralen Mittelfeld von Borussia Mönchengladbach, die ihm wohl viele zutrauen würden. Zu seinen Bewunderern zählt auch Jürgen Klopp, der den U21-Nationalspieler nur zu gerne zu seinem FC Liverpool an die Anfield Road locken würde.

Verlockende Vertragssituation

Goretzka hingegen hat bei Schalke 04 einen festen Stammplatz inne. Doch auch sein Vertrag endet wie der von Dahoud bereits im Sommer 2018. Verlängern die beiden also nicht, wären Gladbach und Schalke im kommenden Sommer praktisch zum Verkauf der Top-Talente gezwungen.

FT-Meinung: Dass deutsche Nachwuchsfußballer den Weg in die Serie A suchen, kam in den vergangenen Jahren nur vereinzelt vor. Auch wenn bei Juventus Turin die Aussicht auf Titel besonders hoch ist, bleiben viele Youngsters lieber in der sportlich attraktiveren Bundesliga oder gehen in die finanziell lukrative Premier League. Die Chancen der Alten Dame auf Dahoud und Goretzka dürften entsprechend gering sein.

Eine andere Ausgangslage findet man bei den weiteren Top-Talenten auf der Einkaufsliste vor. Gerade für italienische Spieler wie Roberto Gagliardini, Federico Di Francesco oder Andrea Conti könnte mit einem Wechsel zu Italiens Nobelklub ein Traum in Erfüllung gehen. Klar ist: An einem Umbruch werden die Juve-Bosse nicht vorbeikommen.

Die 20 Kandidaten

• Memphis Depay (Linksaußen/Manchester United)
• Youri Tielemans (zentrales Mittelfeld/RSC Anderlecht)
• Riechedly Bazoer (zentrales Mittelfeld/Ajax Amsterdam)
• André Silva (Mittelstürmer/FC Porto)
• Otávio (Linksaußen/FC Porto)
• Rúben Neves (defensives Mittelfeld/FC Porto)
• Victor Lindelöf (Innenverteidiger/Benfica Lissabon)
• Alejandro Grimaldo (Linksverteidiger/Benfica Lissabon)
• Corentin Tolisso (zentrales Mittelfeld/Olympique Lyon)
• **Mahmoud Dahoud (zentrales Mittelfeld/Borussia Mönchengladbach)
• Leon Goretzka (zentrales Mittelfeld/Schalke 04)**
• Franck Kessié (zentrales Mittelfeld/Atalanta Bergamo)
• Roberto Gagliardini (zentrales Mittelfeld/Atalanta Bergamo)
• Mattia Caldara (Innenverteidiger/Atalanta Bergamo)
• Andrea Conti (Rechtsverteidiger/Atalanta Bergamo)
• Lorenzo Pellegrini (zentrales Mittelfeld/US Sassuolo)
• Federico Di Francesco (Rechtsaußen/FC Bologna)
• Nicolò Barella (zentrales Mittelfeld/Cagliari Calcio)
• Keita Baldé (Linksaußen/Lazio Rom)
• Rodrigo Betancur (zentrales Mittelfeld/Boca Juniors)