Streitobjekt Aubameyang: Neapel-Bosse bekriegen sich

von Matthias Rudolph
2 min.
In Ungnade gefallen: Pierre-Emerick Aubameyang @Maxppp

Der SSC Neapel wurde im zurückliegenden Sommer vor ein großes Problem gestellt: Mit Gonzalo Higuaín verabschiedete sich der Top-Torjäger der vergangenen Jahre zu Juventus Turin. Immerhin wurden die Süditaliener mit 90 Millionen Euro entlohnt. Doch das viele Geld brachte weitere Probleme mit sich.

Die Suche nach einem Ersatz für Gonzalo Higuaín beschäftigte den SSC Neapel den gesamtem Sommer über – und sie tut es irgendwie noch immer. In Arkadiusz Milik fanden die Neopolitaner zwar einen Knipser, der die Lücke ohne große Anlaufzeit füllen konnte (sieben Tore in neun Pflichtspielen), doch der polnische Nationalspieler fällt seit Anfang Oktober mit einem Kreuzbandriss aus. Und die Diskussion um einen neuen Stürmer beim SSC ist wieder neu entfacht. In der Winterpause will Präsident Aurelio de Laurentiis auf dem Transfermarkt nachlegen.

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Das Problem bei der Torjägersuche: Der schillernde De Laurentiis, der nebenbei als Filmproduzent tätig ist, und sein Trainer Maurizio Sarri liegen nicht auf einer Wellenlänge. Noch immer haben die beiden ihre Differenzen aus dem vergangenen Sommer nicht überwunden. Der Präsident klagt: „Ich habe Sarri 15 Stürmer vorgeschlagen. Nach Miliks Verletzung nannte ich auch Aubameyang, doch Sarri sagte, der würde nicht in sein System passen.“ Sarri kontert: „Aubameyang stand mit einem anderen Stürmer zur Wahl. Ich bevorzugte den anderen, doch am Ende kam keiner von beiden.“

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Der Übungsleiter hätte gerne Mauro Icardi von Inter Mailand als neue Sturmspitze im San Paolo begrüßt. Der Argentinier war aber trotz lukrativer Offerte aus Neapel nicht zu haben. Anzunehmen, dass sich der Champions League-Teilnehmer auch bei Aubameyang eine Absage abgeholt hätte. Der 27-Jährige von Borussia Dortmund schielt bekanntermaßen eher in Richtung Spanien und England, wenn es um einen zukünftigen Wechsel geht.

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„Der Trainer entscheidet – leider“

Kurios: Obwohl die beiden Transferziele praktisch unerreichbar waren und sind, entzündet sich an ihnen ein andauernder Streit zwischen de Laurentiis und Sarri. Was die öffentliche Austragung der Debatte angeht, schiebt der Trainer seinem Vorgesetzten die Schuld zu: „Das sind eigentlich Diskussionen, die der Präsident mit mir privat führen sollte.“ De Laurentiis legt dagegen nach und sagt: „Der Trainer entscheidet leider, wen ich kaufen soll.“

Im Sommer konnten sich die beiden Streithähne trotz unterschiedlicher Standpunkte auf den Kauf von Milik einigen, was sich als kluge Entscheidung herausstellte. Das Verletzungspech des Ex-Leverkuseners sorgt nun für Runde zwei bei der Stürmersuche des SSC Neapel. Ob de Laurentiis und Sarri erneut auf einen Nenner kommen, bleibt abzuwarten. Für Unterhaltung ist jedenfalls gesorgt.

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