Vorsicht HSV: Türkische Klubs locken Çalhanoğlu

Im Sommer erntete Frank Arnesen viele Schulterklopfer. Und das zurecht, denn der Manager des Hamburger SV hatte sich gegen teilweise hochkarätige Konkurrenz behauptet. Für 2,5 Millionen Euro Ablöse verpflichtete der Däne Mittelfeld-Talent Hakan Çalhanoğlu vom Karlsruher SC. Der Entschluss, den in Deutschland aufgewachsenen Türken für ein Jahr bei den Badenern zu parken, sollte der Entwicklung des 19-Jährigen dienen.

Und auch in dieser Hinsicht hat Arnesen den richtigen Weg gewählt, denn Çalhanoğlu präsentiert sich prächtig. Elf Treffer und zehn Vorlagen stehen bislang zu Buche, vor allem dank des Youngsters steuert der KSC dem direkten Wiederaufstieg entgegen.

Sorgenfalten auf Arnesens Stirn treibt das fortgeschrittene Interesse des türkischen Spitzenklubs Beşiktaş Istanbul. „Wir haben Scouts nach Deutschland geschickt, um dort auch Hakan zu beobachten“, bestätigt Sportchef Semih Usta gegenüber der ‚Sport Bild‘. Sollte Çalhanoğlu seine Landsleute überzeugen, flattert dem HSV am Saisonende möglicherweise ein millionenschweres Angebot ins Haus, das die im Sommer gezahlte Ablöse deutlich übertrifft.

Doch obwohl die Hamburger wirtschaftliche Nöte plagen, ist der Verkauf von Çalhanoğlu für Arnesen kein Thema: „Sicher könnten wir das Geld ganz gut gebrauchen. Aber wir wollen auch unsere Mannschaft weiterentwickeln. Als Spekulationsobjekt haben wir Hakan nicht unter Vertrag genommen.“

Das Zünglein an der Waage könnte die im Sommer anstehende U20-WM in der Türkei werden. „Wir wissen, dass eine gute U20-WM das Interesse an Hakan noch einmal nach oben schraubt“, sagt Thorsten Fink. Die Anzahl der Interessenten und die damit verbundene Höhe der Angebote könnte dann noch einmal deutlich ansteigen. Doch die HSV-Fans werden trotzdem hoffen, dass Çalhanoğlu nicht in die Geschichte eingeht als Millioneneinkauf, der keine einzige Minute für den Klub gespielt hat.