Frankreich - Deutschland : Die DFB-Spieler in der Einzelkritik

von Remo Schatz
3 min.
Weltmeister Mats Hummels bekennt sich zu Borussia Dortmund @Maxppp

Deutschland ist mit einem Quäntchen Glück, aber durchaus verdient in das Halbfinale der WM eingezogen. Gegen starke Franzosen siegte die DFB-Elf mit 1:0. Die taktische Umstellung von Jogi Löw zum altbewährten System mit Philipp Lahm in der Viererkette war Gold wert. Offizieller Man of the Match war Mats Hummels, der das entscheidende Tor bereits in der 13. Minute einköpfte. Überragend war aber vor allem Manuel Neuer, der eine unglaubliche Ruhe und Souveränität ausstrahlte und Sekunden vor Schluss mit einem Weltklasse-Reflex gegen Karim Benzema das Halbfinale sicherte. FussballTransfers hat alle deutschen Nationalspieler genauer unter die Lupe genommen.

Manuel Neuer: Den Libero musste Neuer gegen Frankreich nicht mimen. Besonders viel zu halten bekam der beste Torhüter der Welt aber zunächst auch nicht. In der 34. Minute war der Bayern-Keeper zur Stelle, als er gegen einen Valbuena-Schuss bärenstark parierte. Sekunden vor Schluss hielt er mit einem überragenden Reflex gegen Benzema, sichert Deutschland den Einzug ins Halbfinale und sich die Note 1. Note: 1

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Philipp Lahm: Die komplette Abwehrreihe brauchte eine gewisse Zeit, um sich zu einzuspielen. Kapitän Lahm fand sich nach den ersten zehn Minuten auf seiner Rechtsverteidiger-Position zurecht und agierte vor allem in der Defensive überaus sicher. Offensiv war Lahm kaum gefragt und schaltete sich so gut wie nie nach vorne ein. Note: 2,5

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Mats Hummels: Mit seinem zweiten Turniertreffer brachte Hummels in Hälfte eins Sicherheit in das Spiel der Deutschen. In der 13. Minute setzte sich der BVB-Star sehenswert gegen Raphaël Varane durch und nickte den Ball ein. Seine Abwehrleistung war nahezu tadellos. Bei einigen langen Bällen ließ er den Angreifern Benzema und Griezmann aber zu viel Platz. Note: 2

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Jérôme Boateng: Boateng stand sicher neben Hummels und agierte mit dem Dortmunder wie ein über Jahre eingespieltes Duo. In der Luft und auch in Laufduellen war der Bayern-Verteidiger nicht zu überwinden. Note: 2,5

Benedikt Höwedes: Höwedes sah sich aus der Abwehr-Reihe vor der Partie der meisten Kritik gegenüber. Gegen Frankreich strahlte der gelernte Innenverteidiger mehr Sicherheit aus. Überzeugen konnte der Schalker aber erneut nicht. Zog sich einige Male zu weit nach innen und ließ den Außenspielern der Franzosen zu viel Raum. Note: 3,5

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Bastian Schweinsteiger: Hinter den deutlich offensiveren Khedira und Kroos sicherte der 29-Jährige vor der Abwehr ab. Schweinsteiger fühlte sich in der Rolle sichtlich wohl und machte das Zentrum dicht. Wenn es gefährlich wurde, kamen die Franzosen über die Flügel. Offensiv fiel der Mittelfeldspieler aber auch mit dem ein oder anderen riskanten Fehlpass auf. Note: 3

Sami Khedira: Der Mittelfeld-Motor interpretierte die Rolle des Sechsers deutlich offensiver als sein Pendant Schweinsteiger. Mit cleveren Pässen auf Kroos oder direkt in die Spitze kurbelte der Spanien-Legionär das Offensivspiel der DFB-Elf an. Wenn der zentrale Mittelfeldspieler defensiv gefragt war, hatte er meist die richtige Antwort parat. Note: 3

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Thomas Müller: Wenn ein Zweikampf in der Nähe des französischen Tors geführt wurde, war Müller nie weit. Teilweise vertändelte der ‚Raumdeuter‘ die Bälle aber zu leichtsinnig, anstatt den freien Mann zu suchen und beendete somit oft vielversprechende Angriffe der Deutschen. Note: 3

Toni Kroos: Der von Real Madrid umworbene Bayern-Mittelfeldspieler fühlte sich vor der Doppel-Sechs wohl und nutze den Raum im Offensivspiel. Der Freistoß auf Hummels zum 1:0-Siegtreffer war millimetergenau. In der zweiten Hälfte war Kroos vor allem Defensive gefordert und machte im Zentrum seine Sache gut. Note: 3

Mesut Özil: Wie die gesamte deutsche Mannschaft steigerte sich auch Özil im Vergleich zu den drei Spielen zuvor. Glänzen konnte der Spielmacher auf der sichtbar ungeliebten Außenposition dennoch nicht. Sehr hoch anrechnen muss man dem Star des FC Arsenal aber die mannschaftsdienliche Spielweise und die sehr laufintensive Defensivarbeit. Kurz vor seiner Auswechslung leitete der Linksfuß die Großchance durch Schürrle ein. Mehr war offensiv aber nicht zu sehen. Note: 4

Miroslav Klose: Der Sturm-Routinier hing lange Zeit in der Luft, tat sich schwer im Sturmzentrum und hatte die wenigstens Ballkontakte. Im zweiten Durchgang nahm der Stürmer von Lazio Rom den Kampf und die Zweikämpfe in der Offensive an. Gefahr strahlte Klose aber nie aus. In der 69. Minute war für den 36-Jährigen Schluss. Note: 4

ab 69. André Schürrle für Miroslav Klose: Schürrle war von der ersten Minute an da und brachte in eine in der zweiten Hälfte erschöpfte deutsche Mannschaft neuen Wind. In der 82. Minute hat der Chelsea-Flügelspieler die Riesenchance zum 2:0 und vergab kläglich. Auch eine zweite Großchance ließ der Sprinter ungenutzt. Note: 3

ab 83. Mario Götze für Mesut Özil: ohne Bewertung

ab 90. + 2 Christoph Kramer für Toni Kroos: ohne Bewertung

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