Die Probleme des BVB – Terzic schlägt Alarm

von Lukas Hörster
2 min.
Edin Terzic schreit @Maxppp

Der gestrige 2:0-Sieg von Borussia Dortmund in der zweiten DFB-Pokalrunde bei Hannover 96 war äußerst schmeichelhaft. Trainer Edin Terzic legte im Nachgang den Finger in die Wunde.

„Wir waren die bessere Mannschaft“, durfte Stefan Leitl mit Fug und Recht behaupten. Leitl ist Trainer des Zweitligisten Hannover 96, der gerade gegen den selbsternannten Meisterschaftsanwärter Borussia Dortmund mit 0:2 aus dem DFB-Pokal geflogen war.

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Dass die Niedersachsen das Spielgeschehen größtenteils diktierten, muss dem BVB zu denken geben. Schon das 0:2 bei Union Berlin am Sonntag legte mal wieder schonungslos die teils jahrelangen Probleme der Schwarz-Gelben offen: Kampf, Zweikampfverhalten, Seriosität, Mentalität. Trotz öffentlicher Kritik von Wortführer Mats Hummels wurde es nicht besser.

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BVB will „reifer werden“

„Wir haben viel gesprochen, trotzdem passiert es, dass es klingeln kann. Trotzdem passiert es, dass die Dinge, die wir abstellen wollten, passieren. Wir werden es wieder ansprechen“, kündigte BVB-Trainer Edin Terzic nach dem Pokalspiel an und forderte: „Wir wollen reifer werden“.

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Terzic präzisierte: „Wir wollen keinem Zweikampf aus dem Weg gehen. Wenn man sieht, wie häufig die gegnerischen Innenverteidiger durch das Mittelfeld dribbeln konnten, ohne, dass wir zugepackt haben: Das war der Grund, warum wir so viele Chancen zugelassen haben.“

Kobel der beste Mann auf dem Platz

Tatsächlich kann sich der BVB bei seinem herausragenden Keeper Gregor Kobel bedanken, dass er im Achtelfinale des Pokals steht. Terzic hat indes ein Zweikampfproblem ausgemacht. Ein anderes sieht er im Bereich Ballverluste: „Außerdem wollen wir im Ballbesitz so wenig Zweikämpfe wie möglich führen. Wir wollen die Wege groß halten“, so der Coach.

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„Wenn man sieht, wie wir anfangen, auf engsten Raum, auf Kontakte statt auf Effektivität spielen. Dann darf man sich nicht wundern, dass man den Gegner einlädt.“ Übersetzt heißt das: Dortmund leistet sich zu viel Schönspielerei, ohne dabei auf die Konsequenzen zu achten.

Halbhoch und weit auf Moukoko

Andererseits ist der Grad zwischen Risikominimierung und Ideenlosigkeit ein schmaler. In Hannover waren große Teile des Defensivblocks derart auf Ballverluste-vermeiden-Kurs, dass sie ihre fraglos talentierten offensiven Mitspieler nahezu gar nicht mehr konstruktiv ins Spiel brachten.

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Halbhohe, lange Bälle auf den emsigen, körperlich aber noch nicht ausgereiften Youssoufa Moukoko waren nicht selten das Mittel der Wahl. Diese Spielweise kann funktionieren (Eintracht Frankfurt gewann so die Europa League) – aber auch
nur dann, wenn das gesamte Team auch nachrückt und um den zweiten Ball kämpft. Und im Kampf liegt ja bekanntlich das ganz große Problem der Borussia.

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