Lionel Messi scheint auch in dieser Saison seinem Titel ‚bester Spieler der Welt‘ alle Ehre zu machen. Die Leistungsnachweise des kleinen Argentiniers sind kaum zu übertreffen: 30 Spiele in der spanischen Liga konnte Messi für den FC Barcelona bestreiten, dabei erzielte er 27 Tore und legte zehn weitere Treffer auf. In der Champions League bestritt Messi neun Partien für die Katalanen. Die reichten für acht Tore.
War es im letzten Jahr noch der Portugiese Cristiano Ronaldo, der sich anschickte, mit dem Argentinier um die Auszeichnung des weltbesten Spielers zu kämpfen, hat sich in dieser Saison ein Spieler zurück an die Spitze gekämpft, von dem dies keiner mehr erwartet hatte: Arjen Robben. Seit der Niederländer für den FC Bayern spielt, scheinen die grausamen Zeiten beim FC Chelsea und Real Madrid vergessen, in denen Robben wieder und wieder durch schwere Verletzungen gestoppt wurde. Stattdessen führte der 26-Jährige seinen Verein bisher schon bis ins Halbfinale der Champions League, an die Spitze der Bundesliga und ins Pokalfinale.
Zwar wirken die Leistungsnachweise von Robben auf den ersten Blick nicht ganz so beeindruckend wie die von Messi: 14 Tore und sechs Vorlagen in 21 Ligaspielen, drei Tore in sieben Champions League-Spielen, dazu zwei Treffer in zwei Auftritten im DFB Pokal. Doch wer sich beim AC Florenz, dem FC Schalke 04 oder Manchester United umhört, wird einen zweiten Blick auf die Dinge bekommen: Robben ist immer da, wenn er gebraucht wird.
Manch einer fragt sich deshalb bereits, wer eigentlich der bessere Spieler ist: Robben oder Messi? Die deutsche Presse überschlug sich in diesem Jahr geradezu mit Vergleichen zwischen den beiden Fußball-Genies. Aus Robben wurde so schon der „rote Messi, Arjen Messi, Bayerns Messi“. Zwar trifft der Argentinier häufiger, der hat aber auch die besseren Mitspieler an der Seite. Während Messi die Pässe von Xavi, Thierry Henry oder Andres Iniesta verwerten darf, hat Robben nur Franck Ribéry an seiner Seite, der dem Prädikat Weltklasse genügt.
Außerdem trifft Messi gerne in einem Spiel mehrmals, was seine Torstatistik aufbläst, während Robben die entscheidenden Tore erzielt. Messi zerlegte in der Champions League zwar im Alleingang den VfB Stuttgart und Arsenal London, was ihn fraglos zum Schlüsselspieler in diesen Partien machte. Dagegen bewies Robben gegen Florenz, Manchester, Freiburg oder Schalke in Situationen Nervenstärke und Klasse, die Messi in dieser Form noch nicht kennen gelernt hat.
Der Niederländer zeigte also schon Qualitäten, von denen nicht klar ist, ob Messi sie besitzt. Aber macht ihn das zu einem gleichwertigen oder sogar besseren Spieler als den Argentinier vom FC Barcelona? Vor zwei Jahren hatte Robben diese Frage selbst in der spanischen ‚As‘ beantwortet:„Er (Messi/d.Red.) ist der beste Spieler der Welt. Seine Form ist überragend. Für mich ist er von einem anderen Planeten. Er ist der Beste, ganz klar.“ Eins haben Spanier und Deutsche gemein: Den Wunsch, dass die beiden Superstars es demnächst im Bernabeu persönlich gegeneinander ausmachen können.
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