Hertha-Doku beweist: Magath-Verpflichtung von langer Hand geplant

von Lukas Hörster
2 min.
Felix Magath übernahm im März die Hertha @Maxppp

Im Sommer 2020 startete Star-Regisseur Lee Hicken zusammen mit Ex-Bundesliga-Profi Axel Kruse seine Aufnahmen für eine Doku über Hertha BSC. Kürzlich wurde die Veröffentlichung gestoppt – FT liegen nun exklusiv Auszüge aus dem Film vor.

Dabei wird schnell klar: Die Mitte März erfolgte Verpflichtung von Trainer Felix Magath war von langer Hand geplant. Im Spätsommer 2021 sitzen der neu verpflichtete Geschäftsführer Fredi Bobic und Investor Lars Windhorst zusammen und feilen am „Projekt Big City-Klub 2.0“. Windhorst verspricht dabei, dass er weitere 350 Millionen Euro in die Hertha investieren wird – unter einer Voraussetzung.

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„Ich habe mit meinem Vertrauten Jürgen K. aus Kalifornien darüber gesprochen, wie man einen echten Mehrwert für unser Projekt schaffen kann“, sagt der Tennor-Chef zu Bobic, „ihm liegt Herthas Zukunft wirklich am Herzen und er hat zu einem absoluten Fachmann als neuem Trainer geraten: Felix Magath.“ Bobic erwidert: „Aber Herr Windhorst, Herr Magath hat seit fast zehn Jahren nicht mehr in der Bundesliga gearbeitet.“

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Drei-Punkte-Plan für Magath

Doch daran soll der Wunsch des Geldgebers nicht scheitern. Bobic entwickelt nämlich einen Plan, wie er Magath installieren kann, ohne seinen Ruf als Manager-Genie abrupt zu ruinieren. In der nächsten Szene entwirft Bobic auf einem Flipchart einen „Drei-Punkte-Plan“. In Klammern steht übrigens dahinter: „Nicht auf dem Feld anwendbar.“

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Punkt eins: Bobic muss den aktuellen Trainer Pál Dárdai loswerden. Gar kein so leichtes Unterfangen, schließlich hatte Bobic den Hertha-Kader mit den Verpflichtungen von Marco Richter und Suat Serdar, der Reintegration von Davie Selke und den Abgängen von Matheus Cunha und Mattéo Guendouzi gerade erst auf den von Dárdai präferierten Arbeiter-Fußball zugeschnitten.

Die Lösung lautet nun also: Den Trainer diskreditieren. Nur wenige Tage nach dem Gespräch mit Windhorst warf Bobic Dárdai öffentlich einen „unnötigen emotionalen Ausbruch“ vor und legte im November nach: „Er hätte nach drei Niederlagen und seinem emotionalen Fehler eigentlich fliegen müssen.“ Knapp drei Wochen später flog Dárdai dann tatsächlich.

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Platzhalter Korkut

Der Weg schien nun eigentlich frei für Magath, doch Bobic zweifelte noch und setzte daher Punkt zwei um. Zu Windhorst sagt der frühere Stürmer nun: „Ich muss jetzt einen Trainer holen, bei dem jeder gleich sagt: Schlimmer kann es nicht mehr werden. Dann sitzt der Schock später bei Magath nicht ganz so tief.“ Die Lösung: Tayfun Korkut wird neuer Hertha-Coach.

Die neun sieglosen Spiele zu Jahresbeginn sind dabei fest eingeplant. Windhorst kümmert sich unterdessen um Punkt drei und liefert sich Grabenkämpfe mit Präsident Werner Gegenbauer, um Ablenkung zu schaffen, damit nicht auffällt, dass auf dem gesamten Olympia-Gelände bereits Sprinthügel aufgeschüttet werden. Der finale Schritt, bevor die Hertha Magath holte. Heute, am 1. April, steht Quälix unmittelbar vor seinem Comeback an der Seitenlinie.

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