Blind zu Bayern: Der logischste Deal des Winters

von Tristan Bernert
2 min.
Daley Blind im Trikot der Niederlande @Maxppp

Daley Blind befindet sich im Anflug auf München. Ein Deal, der auf den ersten Blick verwundern mag, aber eigentlich in jeglicher Hinsicht Sinn ergibt.

Julian Nagelsmann hat einen Lieblingsspruch. „Jede Chance im Leben hat ein Verfallsdatum“, gibt der Trainer des FC Bayern immer wieder zu Protokoll. Die Aussage: Zögere nicht zu viel und nimm die Chancen wahr, die sich dir bieten.

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Die Kaderplaner der Münchner scheinen sich daran ein Beispiel genommen zu haben. Am 27. Dezember löste Daley Blind seinen Vertrag bei Ajax Amsterdam auf. Neun Tage später befindet sich der 32-jährige Verteidiger im Anflug auf die Säbener Straße. Chance erkannt, Chance genutzt.

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Ein Deal ohne Risiko

Dass die Bayern-Verantwortlich nicht lange gezögert haben, nachdem Blind auf den Markt gekommen war, ist nachvollziehbar. Die Eckdaten des Deals sind wohl der Traum eines jeden Sportdirektors: Ablösefrei, halbes Jahr Vertrag mit einjähriger Option, die man im Erfolgsfall ziehen kann. Weniger Risiko geht nicht.

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Zumal die Streitereien, die Blinds Vertragsauflösung bei Ajax vorangegangen waren, mit Sicherheit nicht an der Säbener Straße wieder aufflammen werden. Der 32-Jährige fühlte sich nicht mehr richtig wertgeschätzt, kam mit Trainer Alfred Schreuder schlecht klar und saß immer häufiger nur noch auf der Bank. Bei den Bayern wird er sich sicherlich bereitwillig unterordnen.

Die Amsterdamer wollten mutmaßlich zudem wohl eine automatische Vertragsverlängerung zu Blinds Ajax-internen Topbezügen vermeiden, die nach ein paar weiteren Pflichtspieleinsätzen gegriffen hätte. So trennten sich die Wege. Ganz zum Glück der Bayern.

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Unterschätzt

Denn dafür, dass sie mit Blind fast nichts wagen, können sie an der Säbener Straße doch einiges mit ihm gewinnen: Der niederländische Routinier passt perfekt ins derzeitige Anforderungsprofil der Münchner. Als defensivstarker Linksfuß, der sowohl in der Innenverteidigung als auch hinten links spielen kann, ist Blind prädestiniert dafür, die Lücke zu füllen, die sich durch den Kreuzbandriss von Lucas Hernández (26) aufgetan hat.

Natürlich verfügt der 32-Jährige nicht über die absolute Spitzenqualität des Franzosen, doch hat Blind in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass er auf internationalem Niveau mithalten kann. Er war wichtiger Teil des Ajax-Teams, das 2019 bis ins Halbfinale der Champions League vordrang oder das 2021 mit 18 von 18 möglichen Punkten die Gruppenphase überstand. Bei der jüngsten WM war er Stammspieler von Oranje und scheiterte erst im Elfmeterschießen am späteren Weltmeister Argentinien.

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Allein durch diese Taten weist Blind sofort gehobenes Bundesliga-Niveau nach. Dieses zum Nulltarif zu bekommen, ist nur in den seltensten Fällen möglich. Chance genutzt, bevor das Verfallsdatum abgelaufen ist. Julian Nagelsmann wird sich freuen.

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