Beim 0:2 gegen Real Madrid war die Borussia gestern chancenlos. Das ist wahrlich keine Schande. Eine große Kader-Schwäche wurde allerdings wieder einmal augenscheinlich. Reagiert Max Eberl im Winter?
Das 0:2 gegen Real Madrid könnte die schönste Niederlage der Vereinsgeschichte gewesen sein. Weil sich Inter und Shakhtar 0:0 trennten, steht Borussia Mönchengladbach im Achtelfinale der Champions League. Das spült zum einen weitere Millionen in die durch Corona geschröpfte Vereinskasse, darüber hinaus winkt allerdings auch weiterhin eine Dreifachbelastung auf höchstem Niveau.
Die große Frage: Wird Max Eberl im Winter zur Tat schreiten und die augenscheinlich größte Kaderbaustelle in der Innenverteidigung beheben? Zur Einordnung: Gestern spielte Nico Elvedi (24) nach überstandener Muskelverletzung, stand aber wie Kollege Matthias Ginter (26) gegen die Königlichen zumeist auf verlorenem Posten (hier geht’s zu den FT-Noten).
Kaum Alternativen – was tun?
Über weite Strecken der Hinrunde präsentierten sich die beiden wohlgemerkt als sichere Vertreter. Hochkarätige Alternativen gibt der Kader in der Abwehrzentrale aber nicht her. Tony Jantschke (30) ist ein solider Vertreter seiner Zunft, Denis Zakaria (24) als gelernter Mittelfeldspieler stößt in der Viererkette an seine Grenzen – wie zum Beispiel beim 2:3 gegen Inter Mailand. Bei einer Dreierkette wiederum wäre die dünne Personaldecke noch schneller ausgereizt.
Für den Winter plant Eberl nach eigener Aussage dennoch vorerst keine Neuverpflichtungen. Der Januar-Markt hat allerdings seine eigenen Gesetze. Sollte sich die Situation ergeben, könnte man durchaus zuschlagen. Zumal die Zeichen bei Elvedi (Vertrag bis 2022) nach FT-Informationen momentan auf Trennung im Sommer stehen. Der Neuzugang wäre also sozusagen Verstärkung und Vorgriff in einem.
Verlängerungen an erster Stelle
Priorität genießen für Eberl momentan allerdings diverse Vertragsverlängerungen. Die Gespräche mit Elvedi hat der Gladbach-Manager selbstredend noch nicht aufgegeben. Darüber hinaus laufen auch die Arbeitspapiere von Ginter und Flügelspieler Patrick Herrmann (29) in eineinhalb Jahren aus. Hier stehen die Zeichen auf gemeinsamer Zukunft.
Anders sieht es bei Zakaria aus, der ähnlich wie Elvedi auf den nächsten Karriereschritt schielt. Weitere Argumente in Form von sportlichem Erfolg und wirtschaftlicher Absicherung haben Eberl und die Gladbacher nun gesammelt. Der Januar und die folgenden Monate werden zeigen, in welchem Umfang sich der Kader verändert.
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