Geduld und Bollwerk: Die neue BVB-Stärke gerät plötzlich ins Wanken

von Remo Schatz - Quelle: Ruhr Nachrichten
2 min.
Mats Hummels musste gegen Bielefeld verletzt raus @Maxppp

Obwohl Lucien Favre in der Defensive häufig improvisieren musste, hielt sich Borussia Dortmund bis auf den Ausrutscher in Rom im Oktober schadlos. Durch den Ausfall von Mats Hummels könnte das neu entdeckte Bollwerk jetzt ins Wanken geraten.

„Wir hatten schon in der ersten Hälfte bei 80 Prozent Ballbesitz drei klare Chancen. Und wir sind geduldig geblieben“, analysierte Michael Zorc nach dem 2:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld gegenüber den ‚Ruhr Nachrichten‘ treffend die neu entdeckte Stärke von Borussia Dortmund.

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Neu entdeckte Stärke

Sowohl jüngst gegen die Ostwestfalen als auch zuvor gegen Zenit St. Petersburg (2:0) und Schalke 04 (3:0) war der BVB drückend überlegen, ohne das Gaspedal besonders tief durchzudrücken. Dennoch ging es jeweils mit 0:0 in die Halbzeit. Die Schwarz-Gelben blieben aber auch nach dem Pausentee geduldig und liefen Angriff um Angriff auf die tiefstehenden Abwehrreihen. Am Ende wurden die Borussen mit drei Siegen belohnt.

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Das geduldige und beharrliche Angriffsverhalten gegen Mannschaften, die „zwei Busse vor dem Tor“ parken – wie Favre nach dem Zenit-Spiel resümierte – ging dem BVB in den zurückliegenden Jahren oft ab. Die Spielweise, die häufig eher an Handball erinnert, ist nicht immer attraktiv, aber momentan zielführend. Das Fundament der neu entdeckten Geduld wird aber in der Defensive gelegt.

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Favre wurde im Sommer nicht müde zu betonen, dass er gerne mit Viererkette spielen würde, der Kader aber für dieses System nicht zusammengestellt wurde. Entsprechend wird der Akribiker mit einer gewissen Genugtuung registrieren, dass seine Mannschaft nach der Umstellung auf das von ihm bevorzugte 4-2-3-1 im Anschluss an die Lazio-Pleite (1:3) noch keinen Treffer hinnehmen musste.

Das Bollwerk wankt

Die Krux dabei ist, dass dies vor allem Abwehrchef Mats Hummels zu verdanken ist. Der 31-Jährige präsentiert sich aktuell in bestechender Form und entdeckt zudem seine Torjägerqualitäten. Mit drei Toren in den vergangenen beiden Spielen hat der Innenverteidiger in dieser Saison nun genauso viele Tore geschossen wie Schalke 04.

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Zumindest am Mittwoch gegen den FC Brügge muss der BVB wohl aber auf den aktuell besten Borussen verzichten. „Der Oberschenkel hat zugezogen. Ich habe zum Glück keinen Stich gespürt, was schon mal ein gutes Zeichen ist. Ich hoffe, dass ich das Wettrennen gegen die Zeit bis Mittwoch gewinne“, gab sich Hummels nach seiner verletzungsbedingten Auswechselung gegen Bielefeld noch optimistisch. Ein Champions League-Einsatz gegen den FC Brügge ist aber eher unwahrscheinlich.

Showdown gegen die Bayern

Vor allem in Hinblick auf den kommenden Bundesligaspieltag wird der BVB mit Sicherheit kein Risiko eingehen. Im Signal Iduna Park kommt es dann zum Showdown gegen den FC Bayern. Aus Dortmunder Sicht hoffentlich mit dem neu entdeckten Abwehrbollwerk um Festungskommandant Hummels.

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