Hernández spielt durch und schwärmt von der „Titel-Maschine“

„Ich trage die Verantwortung für die Gesundheit von Lucas Hernández und ich sage: Er kann bei den anstehenden Partien der französischen Nationalmannschaft nicht spielen, von daher macht auch eine Abstellung keinen Sinn.“ In einer Stellungnahme des FC Bayern unterstrich Mannschaftsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, dass Lucas Hernández nicht einsatzfähig sei.

Eine Woche später scheint sich dieser Umstand geändert zu haben. Denn beim 1:1 der Équipe Tricolore gegen die Türkei am gestrigen Montagabend stand der Abwehrmann über 90 Minuten als Linksverteidiger auf dem Platz. Sehr zum Unmut der Bayern, davon darf man getrost ausgehen. Erst am Freitag hatte Hernández mit Knieproblemen das Training abbrechen müssen.

Im Sommer war der 23-Jährige zum neuen Rekordtransfer der Bundesliga aufgestiegen. 80 Millionen Euro ließen sich die Bayern den Linksfuß kosten. Auch damals war Hernández verletzt. Im Interview mit ‚France Football‘ blickt er zurück: „90 Prozent der Vereine hätten keinen verletzten Spieler gekauft.“ Entsprechend dankbar sei er dem FCB für das entgegengebrachte Vertrauen.

„Ich wollte mich in Gefahr begeben“

„Bayern kümmert sich um dich, wie um ein Familienmitglied“, betont der Weltmeister. Für den deutschen Rekordmeister habe er sich entschieden, da er nach zwölf Jahren bei Atlético Madrid eine neue Herausforderung suchte. „In Madrid hatte ich alles“, sagt Hernández, „aber ich wollte etwas Druck auf mich selbst ausüben. Zu einem Klub gehen, bei dem Sprache und Kultur anders sind. Ich wollte mich etwas in Gefahr begeben.“

Hernández weiter: „Bayern ist ein historischer Verein. Ich selbst möchte noch mehr Titel gewinnen. Und Bayern ist eine Titel-Maschine.“ Nun spiele er in einem „der besten Vereine der Welt“. Genau dieser ist es jedoch, der alles andere als begeistert von seinem Einsatz gegen die Türkei ist. Immerhin: Hernández‘ Knie scheint das EM-Qualifikationsspiel gut überstanden zu haben.