Dárdai und die Metamorphose des Big City Klubs

von Niklas Scheifers
2 min.
Herthas Cheftrainer Pál Dárdai @Maxppp

Hertha BSC ist nicht für den Abstiegskampf zusammengestellt, das lässt Trainer Pál Dárdai mehr als deutlich durchklingen. Vor allem die Neuzugänge muss der Ungar nun im Schnellverfahren umerziehen.

Zunächst einmal: Gegen Bayern München kann man verlieren. Auch gegen RB Leipzig. Gegen die glühend heiße Eintracht aus Frankfurt erst recht. Gegen diese drei verlor Hertha BSC in den ersten vier Partien unter ihrem reinstallierten Cheftrainer Pál Dárdai. Den einzigen Punkt holte man mit solider Leistung gegen den spielstarken VfB Stuttgart.

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Solide Leistungen sind aus Berliner Sicht aber inzwischen nur noch dann genug, wenn sie auch in Siege münden. Völlig egal, gegen welchen Gegner die Hertha (jetzt 18 Zähler) das Nachsehen hatte – sie muss punkten. Köln (21) ist schon vorbeigezogen. Arminia Bielefeld (18) und Mainz 05 (17) stürmen von unten heran und drohen, die Alte Dame auf einen direkten Abstiegsplatz zu verweisen.

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Backpfeifen für Guendouzi & Alderete

Gefordert sind jetzt auch die Neuzugänge, die nicht schon mehrere Jahre mit dem Unikat Dárdai zusammengearbeitet haben. „Das ist manchmal wie in der Pubertät – rebellisch“, echauffierte sich der Ungar auf der gestrigen Pressekonferenz etwa über Mattéo Guendouzi (21) und dessen Marotte, sich nach Gegnerkontakt allzu gerne auf dem Rasen zu wälzen. „Tierisch lernen“ müsse der ebenso veranlagte wie komplizierte Franzose in Sachen Zweikampfführung.

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Dasselbe gilt für Innenverteidiger Omar Alderete (24) in puncto Spieleraufbau. Dárdai: „Wir haben verboten, das Spiel durch die Mitte zu eröffnen. Aber Omar hat jedes Mal durch die Mitte gespielt. Er muss zuhören, dann kann er wieder von Anfang an spielen.“ Zwei deftige Backpfeifen, die der Trainer da verteilt – aber die haben ihren Grund.

Ohne die Neuen geht es nicht

Dárdai weiß, dass er sich auf eine Mammutaufgabe eingelassen hat. Sein Auftrag ist die Metamorphose einer für den Europapokal zusammengekauften Truppe hin zu einer Mannschaft, die kratzt, beißt und sich gegen den Abstieg stemmt. Sami Khedira (33) ist so einer, der es vormachen soll, aber allein nicht reichen wird.

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Klar ist: Herthas Umbruch ist in einer Art und Weise vorangeschritten, dass Dárdai scheitern wird, wenn die Millionen-Neuzugänge der vergangenen vier Transferperioden nicht mitziehen. Am Ende geht es nicht darum, einem Guendouzi die Flausen auszutreiben, sondern den Hauptstadtklub in der Liga zu halten. Gegen welche Top-Gegner man die nötigen Punkte liegengelassen hat, interessiert nach dem Abstieg niemanden mehr.

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