Mattéo Guendouzi floh vom FC Arsenal, weil er sich mit seinem Trainer Mikel Arteta verscherzt hatte. Nun hoffen sie bei Hertha BSC, dass der junge Franzose seine Allüren in London gelassen hat und stattdessen auf sportlichem Wege auf sich aufmerksam macht.
Ein kräftiger Griff an den Hals von Brightons Neal Maupay und die Karriere von Mattéo Guendouzi beim FC Arsenal war praktisch beendet. Seit dieser Rangelei am 20. Juni absolvierte der französische Achter keine einzige Pflichtspielminute mehr unter Gunners-Coach Mikel Arteta.
Der disziplinvernarrte Übungsleiter störte sich gewaltig an Guendouzis Handgreiflichkeit und stauchte seinen hochbegabten Problemschüler nach dem Vorfall ordentlich zusammen. Der reagierte mit provokanter Lustlosigkeit und verbaute sich damit endgültig jede Chance auf weitere Einsätze.
Am Deadline Day nach Berlin
Die einzige Lösung: Weg von Arsenal, raus aus dem Londoner Norden. Das ist gelungen. Kurz vor dem Ende der Transferperiode tat sich die Option Hertha BSC auf, am Deadline Day folgte dann der Leih-Transfer von London nach Berlin.
Zweifellos hat sich die Hertha da einen richtig guten Fußballer geangelt. Als 19-Jähriger war Guendouzi im Sommer 2018 gegen eine Ablöse von acht Millionen Euro vom FC Lorient ins Emirates gewechselt und spielte sich unter Artetas Vorgänger Unai Emery schnell in die Gunners-Startelf. 82 Pflichtspiele in zwei Jahren können sich sehen lassen für einen Spieler seines Alters.
Klassischer Box-to-Box-Spieler
Mit Guendouzi bekommt die Alte Dame einen Ballverteiler, der sich durch ein starkes Passspiel und gute Spielauffassung auszeichnet. Gelingt es Hertha-Trainer Bruno Labbadia, den Lockenkopf in sein System zu integrieren, kann Guendouzi im Stile eines Box-to-Box-Spielers für Ballbesitz und Stabilität sorgen, genauso aber auch das Angriffsspiel beleben. Mit der Körperlichkeit in der Bundesliga sollte der 1,85-Mann nach zwei Jahren in England keine Probleme haben.
Unbestritten ist aber auch, dass Labbadia Extravaganzen und Misstöne ebenso wenig dulden wird wie Arteta. Guendouzi muss sich geläutert und umgänglich zeigen, sonst hat er ebenso in Berlin keine Chance. Gelingt ihm die Eingliederung, spricht nichts dagegen, dass er Hertha in dieser Saison verstärkt – und womöglich auch darüber hinaus.
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