Glanzloses Flick-Debüt: Die Fragezeichen bleiben

von Tristan Bernert
2 min.
Bayern München @Maxppp

Beim Debüt von Interimstrainer Hansi Flick fuhr der FC Bayern einen glanzlosen Sieg ein. Das Spiel gegen Olympiakos Piräus zeigte aber auch: Die Probleme des Rekordmeisters sind noch lange nicht gelöst.

Im ersten Spiel nach der Entlassung von Niko Kovac wollte der FC Bayern vieles anders machen. Interimstrainer Hansi Flick stellte dazu passend die Mannschaft im Vergleich zur 1:5-Pleite bei Eintracht Frankfurt gleich auf mehreren Positionen um und setzte dabei ein Zeichen.

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Thomas Müller, dessen angespannte Beziehung zu Kovac in den vergangenen Wochen immer wieder für Schlagzeilen gesorgt hatte, bildete mit Leon Goretzka und Joshua Kimmich die Mittelfeldzentrale. Thiago und Philippe Coutinho, deren schwache Form und vor allem fehlende Defensivarbeit zuletzt immer wieder angeprangert worden war, saßen genauso auf der Bank wie Jérôme Boateng.

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Angesichts des 2:0-Siegs muss konstatiert werden, dass Flicks Umstellungen durchaus ihren gewünschten Effekt zeigten. Dennoch bleibt festzuhalten, dass der Rekordmeister auch in Spiel eins nach Kovac oftmals nur Stückwerk zeigte. Die Probleme des Rekordmeisters scheinen tiefer zu liegen und sind nicht ohne weiteres mit einem Trainerwechsel zu lösen.

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Neugewonnene Stabilität

Das neuformierte Mittelfeld sorgte zwar für deutlich mehr Stabilität als in den vergangenen Wochen – die Bayern zeigten sich im Pressing deutlich aggressiver und effektiver als zuletzt und konnten so immer wieder Balleroberungen im Mittelfeld für sich verzeichnen. Allerdings fiel biederen Griechen in der Offensive auch wenig ein.

Im Spiel nach vorne fehlten Goretzka und Müller über weite Strecken der Partie jedoch die Durchschlagskraft und Kreativität. Wie auch schon in den vergangenen Wochen fanden die Bayern gegen einen tiefstehenden Gegner kaum Lösungen.

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Offensive tut sich schwer

Die größte Gefahr erzeugte die Flick-Elf nach Standardsituationen oder durch Einzelleistungen, scheiterte jedoch am Pfosten (45.) oder am starken Torhüter José Sa. Und so war es wieder einmal Robert Lewandowski, dessen zurzeit eingebaute Torgarantie die Bayern auf die Siegerstraße führen musste (69.). Der Treffer zum 2:0 des eingewechselten Ivan Perisic war zwar schön herausgespielt, konnte die offensiven Fragezeichen jedoch nicht beseitigen.

Auch die neuformierte Viererkette blieb nicht gänzlich fehlerfrei. Der erneut in der Innenverteidigung aufgebotene David Alaba wackelte zu Beginn der Partie und legte Piräus eine Großchance auf (16.). Auch das Spiel von Linksverteidiger Alphonso Davies wirkte nicht immer sattelfest. Es bleibt die Frage, ob die verletzungsgeplagte Defensive der Bayern gegen stärkere Gegner bestehen kann.

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Gradmesser Dortmund

Ein solcher wartet am kommenden Samstag (18:30 Uhr) mit Borussia Dortmund. Die Schwarz-Gelben kommen mit dem Selbstbewusstsein aus dem 3:2-Spektakel gegen Inter Mailand in die Allianz Arena. Für Flick wird die Partie gegen den BVB zum ersten echten Gradmesser.

Aufbauen kann der Interimstrainer auf der neugewonnenen Stabilität seiner Mannschaft. Dass sein Team es schaffte, zum ersten Mal seit dem fünften Bundesligaspieltag zu null zu spielen, wird man im Bayern-Umfeld wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Dennoch hat es der 2:0-Sieg gegen Piräus nicht geschafft, alle Fragezeichen zu beseitigen.

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