Sommer-Versäumnis: Daran krankt das Bayern-Spiel

von Lukas Hörster
2 min.
@Maxppp

Im Spiel des FC Bayern passt derzeit nicht viel zusammen. Das liegt auch daran, dass man im Sommer einen Transfer-Wunsch des Trainers im Sande verlaufen ließ.

Wir werden ihn suchen und finden.“ Schon im April betonte Niko Kovac, dass er sich einen neuen Sechser für den FC Bayern wünscht. Das Stellenprofil kristallisierte sich in der Folge heraus. Robust, passsicher und mit strategischem Talent ausgestattet sollte der neue Mann sein. Ein verspäteter Nachfolger für Xabi Alonso quasi.

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Und auch der Wunschkandidat war schnell gefunden: Der spanische Nationalspieler Rodrigo Hernández (23) von Atlético Madrid. Im Werben um 70-Millionen-Mann Rodri zogen die Bayern aber gegen Manchester City den Kürzeren, die Suche begann von Neuem. Und gefunden wurde der gesuchte Mann nicht.

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Abstand von Roca-Deal

Von der Verpflichtung von Linksfuß Marc Roca (22), der durchaus die gewünschten Attribute vereint, nahmen die Münchner Mitte August Abstand – obwohl man sich zuvor mit Spaniens U21-Europameister geeinigt haben soll. Es kam schlussendlich gar kein neuer Sechser – und Kovacs Ankündigung aus dem Frühjahr versandete.

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Seitdem probierte der Bayern-Coach zahlreiche Varianten aus. Als alleinige Sechser im 4-3-3 liefen zuletzt Thiago (zu verspielt) und Javi Martínez (robust, aber kein Stratege) auf. Als Teil einer Doppelsechs im 4-2-3-1 durften auch schon Rechtsverteidiger Joshua Kimmich und Corentin Tolisso sowie Leon Goretzka (beide Achter) ihr Glück versuchen.

Bochum zeigt Schwächen auf

Wirklich ausgewogen war keine Mittelfeld-Zusammensetzung. Und dass der verspätete Alonso-Nachfolger fehlt, zeigte sich zuletzt mal wieder in Bochum (2:1). Kovac kritisierte die zahlreichen Fehlpässe seiner Mannschaft. „Das heißt, ich muss in ein Spiel reingehen, muss mich konzentrieren, muss jeden Ball sauber annehmen und sauber zum Mitspieler bringen“, meckerte der Kroate.

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Genau jene Tugenden also, die man sich von einem passsicheren, robusten Strategen erhoffen darf. Klar ist, dass Spieler von der Qualität, die man bei den Bayern erwartet, nur schwer zu finden und noch schwieriger zu finanzieren sind. Aus diesem Grund kam schlussendlich auch kein neuer Alonso nach München.

Fein spielt sich in den Fokus

Aus der Not könnte der kriselnde Rekordmeister dann spätestens im Sommer 2020 eine Tugend machen. Seit Jahren schaffte kein Eigengewächs mehr den Sprung zum Leistungsträger. Mit dem gebürtigen Münchner Adrian Fein (20) überzeugt derzeit aber ein ausgeliehenes Talent beim Hamburger SV.

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Sein Trainer dort, Dieter Hecking, sagt über den U21-Nationalspieler: „Er spielt sehr präsent. Auf eine andere Art wie andere alleinige Sechser. Er schafft es durch fußballerische Lösungen, hat aber auch die Robustheit, sich im Zweikampf zu behaupten.“ Erinnert irgendwie an den Spieler, den die Bayern gesucht aber nicht gefunden haben.

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