Zwei Deadline Days reichten nicht: Arsenal & das Saliba-Dilemma

von Tristan Bernert
2 min.
William Saliba im Einsatz für AS St. Étienne @Maxppp

30 Millionen Euro ließ sich der FC Arsenal die Dienste von William Saliba kosten. Zum Einsatz kam der junge Franzose bei den Gunners bisher nicht. Dabei ließen die Londoner zwei Chancen ungenutzt, ihr Talent zu verleihen.

Auf den ersten Blick haben Gabriel Magalhães (22) und William Saliba (19) einiges gemeinsam. Beide sind junge Innenverteidiger, beiden gehörten zu den zweikampfstärksten Spielern der vergangenen Ligue 1-Saison, beide kosteten rund 30 Millionen Euro Ablöse und beide stehen nun zusammen beim FC Arsenal unter Vertrag.

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In einer Sache unterscheiden sie sich aber stark: Während Gabriel an drei von vier Spieltagen über 90 Minuten auf dem Platz stand, durfte Saliba bisher nur für die zweite Mannschaft der Gunners auflaufen. Auch im Europa League-Kader des Klubs sucht man seinen Namen vergeblich.

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Dass sich das in absehbarer Zeit ändert, ist unwahrscheinlich. Dem 19-jährigen droht eine verschenkte Hinrunde, die ihn in seiner Entwicklung zurückwerfen könnte. Es ist eine Situation, die weder Spieler noch Klub so wollten. Dennoch ist es Arsenal, das sich beim Umgang mit der Personalie Saliba teils schwere Vorwürfe gefallen lassen muss.

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Versäumnisse der Gunners

Rückblick: Im Sommer 2019 hatten die Gunners den jungen Innenverteidiger für 30 Millionen Euro von der AS St. Étienne gekauft und umgehend zurück an den französischen Erstligisten verliehen. Saliba zeigte bei der ASSE starke Leistungen und ging nach einem Jahr und beendeter Leihe zurück zu seinem Stammklub Arsenal.

Dort war den Verantwortlichen aber schnell klar, dass es der 30-Millionen-Transfer schwer haben würde, in der dichtbesetzen Innenverteidigung auf Einsätze zu kommen. Die Lösung: Eine erneute Leihe zu Saint Étienne, die bis zum Deadline Day aber nicht umgesetzt wurde.

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Die deutlichen Vorwürfe der ASSE folgten einen Tag nach Transferschluss. „Lange bevor das Transferfenster geschlossen war, hat sich die AS St. Étienne mit William Saliba geeinigt und ein Angebot von Arsenal über eine einjährige Leihe angenommen. Leider konnten in England die administrativen Bedingungen nicht rechtzeitig erfüllt werden, die für die Finalisierung der Leihe nötig gewesen wären“, bezogen die Franzosen in einem Statement Stellung.

Puel legt nach

Knappe zwei Wochen später zeigen die Franzosen nach wie vor Unverständnis. Cheftrainer Claude Puel stellt in der ‚L’Équipe‘ den Transfer in Frage: „Es ist kurzsichtig gewesen, selbst für einen jungen Spieler. Ein super Spieler wie William, dem ich nur das Beste wünsche, hat es nicht in Arsenals Europa League-Kader geschafft. Wo ist da die Logik? Es muss ums Geld gegangen sein.“

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Mit ähnlich wenig Verständnis wird Puel wohl am gestrigen Freitagabend reagiert haben. Um 18 Uhr schloss ein zweites rein englisches Transferfenster, in dem Premier League-Klubs Deals mit Zweitligisten und anderen unterklassigen Vereinen abschließen konnte. Für Saliba wäre es die Chance gewesen, zumindest in der Championship Spielpraxis zu sammeln.

Arsenal ließ aber auch diese Deadline verstreichen und so ist der 19-Jährige weiterhin Teil der Gunners. Wann er dort zum ersten Mal für die Profis auflaufen wird, ist unklar. Genauso wie die Frage, wie es im Wintertransferfenster mit ihm weitergeht.

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