Marseille versinkt im Chaos | Real braucht Revolution

von Julian Hickel
2 min.
Die Presseschau am 31. Januar 2021 @Maxppp

In Frankreich beherrschen die heftigen Ausschreitungen rund um das Vereinsgelände von Olympique Marseille die Schlagzeilen, in Spanien macht man sich derweil Sorgen um Real Madrid. FT präsentiert die wichtigsten Themen aus der internationalen Sportpresse vom heutigen Sonntag.

OM-Fans rebellieren

Schockierende Bilder gab es am gestrigen Samstag am Trainingszentrum des französischen Erstligisten Olympique Marseille zu sehen. Knapp drei Stunden vor dem geplanten Anpfiff zum Heimspiel gegen Stade Rennes hatten sich mehrere hundert Fans versammelt, um gegen die Klubführung und die Mannschaft zu demonstrieren. Dabei kam es zu teils heftigen gewaltsamen Ausschreitungen. „OM ist mitten im Chaos“, titelt die französische Zeitung ‚La Provence‘ und führt aus: „Nach dem Aufstellen von dutzenden feindseligen Bannern gegen die Spieler und die Klubführung kommen an La Commanderie (Name des Trainingsgeländes, Anm. d. Red.) 380 Fans zusammen, verschaffen sich Zutritt und säen Panik in den Augen der Spieler.“ Die ‚L’Équipe‘ bezeichnet die Proteste als Kampf „gegen das eigene Lager“. Die Partie gegen Rennes wurde angesichts der Vorkommnisse abgesagt. Damit entging Olympique auch die Gelegenheit, die sportliche Talfahrt (fünf Punkte aus den zurückliegenden acht Ligaspielen) zu beenden und die Kritiker Lügen zu strafen.

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„Madrid braucht eine Revolution“

Auf andere Weise unerfreulich verlief der gestrige Tag für Real Madrid. Die Königlichen verloren überraschend mit 1:2 gegen UD Levante – die nächste Schmach nach dem blamablen Pokalaus gegen den Drittligisten CD Alcoyano vor knapp zwei Wochen. Wettbewerbsübergreifend war es bereits die achte Niederlage in der laufenden Spielzeit. „Dieses Madrid braucht eine Revolution“, meint die ‚Marca‘. Auch die ‚as‘ übt Kritik und ist der Ansicht, dass Real „in die Knie gezwungen“ sei. Die Konkurrenz wird den neuerlichen Patzer der Blancos indes sicher mit Freude gesehen haben. So fordert die ‚Mundo Deportivo‘ den FC Barcelona auf, die Madrilenen nun zu „jagen“. In der Tat könnten die Katalanen heute mit einem Sieg gegen Athletic Bilbao (21 Uhr) punktemäßig mit ihrem Erzrivalen gleichziehen.

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Palmeiras krönt sich

In einem dramatischen Endspiel der Copa Libertadores, dem südamerikanischen Pendant zur Champions League, ging die SE Palmeiras São Paulo am Ende als Sieger hervor. Das entscheidende 1:0 fiel dabei erst in der neunten Minute der Nachspielzeit. Der gefeierte Held in den Gazetten in Brasilien und Portugal ist am Tag danach nicht nur Siegtorschütze Breno Lopes, sondern auch der portugiesische Trainer Abel Ferreira, der Palmeiras den zweiten Copa Libertadores-Sieg der Vereinsgeschichte bescherte. Der Übungsleiter, der bis Oktober noch PAOK Saloniki trainierte, ziert beispielweise die Titelseite der portugiesischen Zeitung ‚A Bola‘ und wird mit der Schlagzeile „Abel, der Eroberer“ geadelt.

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