Everton mit Benítez in der Krise: Endstation Liverpool?

von Georg Kreul
2 min.
Rafa Benítez als Trainer des FC Everton @Maxppp

Mit Rafael Benítez verpflichtete der FC Everton im Sommer einen großen Namen als Nachfolger für Ex-Trainer Carlo Ancelotti. Doch ausgerechnet das Aufeinandertreffen mit Benítez‘ Ex-Klub Liverpool könnte das Ende des Spaniers an der Mersey besiegeln.

Rafael Benítez steht beim FC Everton mächtig unter Druck. Der einst so eindrucksvolle Saisonstart mit vier Siegen aus den ersten sechs Saisonspielen ist nach sieben sieglosen Partien, aus denen der Klub nur zwei von 21 möglichen Punkten holen konnte, in weite Ferne gerückt. Dazwischen fiel noch die ernüchternde Pokalniederlage gegen Zweitligist Queens Park Rangers.

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Am Goodison Park stehen mittlerweile Durchhalteparolen der Verantwortlichen auf der Tagesordnung. Bei der jüngsten 0:1-Niederlage gegen Aufsteiger FC Brentford machten die Anhänger ihrem Ärger Luft, zudem waren die ersten „Rafa out“-Plakate im Stadion zu sehen. Everton taumelt als Tabellen-14. im freien Fall dem Abstiegskampf entgegen.

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Dass der 61-jährige Spanier sechs Jahre erfolgreich beim verhassten Stadtrivalen FC Liverpool an der Seitenlinie stand, trägt seit dessen Amtseinführung zur Negativstimmung im Klub bei. Mit den Reds wartet am morgigen Mittwoch im Merseyside-Derby der Gegner, der nach Meinung vieler Fans bereits der letzte für Benítez als Everton-Coach sein könnte.

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Die Last der Vorgänger

Dabei gehen die Probleme der Toffees tiefer als das sportliche Abschneiden in den vergangenen Wochen. Nur zwei Millionen Euro gab der Klub im Sommer für Neuzugänge aus, die Verpflichtung von Ex-Leverkusener Demarai Gray (25) war der einzige nicht-ablösefreie Transfer. Nach den teils opulenten Marktaktivitäten aus den Vorjahren musste Benítez mit einem Mini-Budget zurechtkommen.

Bis auf besagten Gray, der mit drei Treffern Toptorschütze seines Teams ist, zündete kaum ein Neuankömmling. Andros Townsend (30) spielt solide, wenn auch nicht überragend. Angreifer Salomón Rondón (32) wartet nach zehn Einsätzen immer noch auf seinen Premierentreffer. Schlussmann Asmir Begovic (34) war von Anfang an als Backup für Jordan Pickford eingeplant – mehr gab der Transfersommer bei den Toffees nicht her.

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Verletzungssorgen vor straffem Programm

Dazu kommt, dass mit Abwehrkante Yerry Mina (27), Mittelfeldspieler André Gomes (28) und Mittelstürmer Dominic Calvert-Lewin (24) derzeit eine wichtige Achse verletzt ausfällt. Damit wird nicht nur das morgige Duell gegen die Reds zur Mammutaufgabe. Mit dem FC Arsenal, Crystal Palace, dem FC Chelsea sowie Leicester City wartet auf die Toffees in den kommenden 18 Tagen ebenso keine Laufkundschaft.

„Ich habe immer noch den gleichen Glauben und die gleiche Überzeugung, dass wir gut abschneiden werden“, bekräftigte Benítez am Wochenende, „uns fehlen Schlüsselspieler, aber ich bin sicher, dass die Mannschaft im zweiten Abschnitt der Saison besser sein wird.“ Eine mindestens ordentliche Leistung gegen Liverpool wird es brauchen, damit Benítez die zweite Saisonhälfte überhaupt erlebt.

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