Gladbach im Freudentaumel | „Revolte“ gegen Rassismus

von Julian Hickel
2 min.
Die Presseschau vom 10. Dezember @Maxppp

Borussia Mönchengladbach zieht trotz schwacher Leistung beim 0:2 gegen Real Madrid ins Achtelfinale der Champions League ein, Paris St. Germain und Basaksehir sorgen nach dem Rassismus-Eklat am Tag zuvor mit einem besonderen Zeichen für Schlagzeilen und Mohamed Salah schreibt beim FC Liverpool Vereinsgeschichte. FT wirft einen Blick auf die Themen, die die internationale Sportpresse nach dem abschließenden Spieltag der Champions League-Gruppenphase beschäftigen.

Gladbach in Ekstase, Real atmet auf

Im Endspiel um den Einzug in die Runde der letzten 16 war Borussia Mönchengladbach mehr oder minder chancenlos – dank des 0:0 im Parallelspiel zwischen Inter Mailand und Shakhtar Donetsk kamen die Fohlen am Ende dennoch weiter. „Nach diesem Abend kann Gladbach gleich zwei Dankes-Karten verschicken – eine nach Mailand und eine nach Donezk“, meint die ‚Bild‘ nach dem dramatischen Ausgang. Darüber, dass die Leistung der Mannschaft von Trainer Marco Rose gegen die Königlichen nicht gerade gut war, ist man sich in der deutschen Presse einig. „Blutige Nase für schwaches Gladbach“, titelt die ‚FAZ‘. „Gladbach zittert sich ins Achtelfinale“, schreibt auch die ‚WAZ‘. Während die Borussia den Achtelfinaleinzug ausgelassen in der Kabine feierte, war die Freude bei Real Madrid weniger deutlich sichtbar. „Als Björn Kuipers abgepfiffen hat, waren die Real-Spieler still: keine Arme in der Luft, keine großen Umarmungen. Nur einige kleine Umarmungen mit den Gegnern und dann zurück in die Kabine“, beschreibt die ‚Marca‘ die Situation nach Spielende. Für die Blancos war es eher eine Pflichtaufgabe als ein großer Triumph. Die ‚as‘ beschäftigt vor allem die Situation um Coach Zinedine Zidane, der mit dem Sieg vorerst seinen Job rettete: „Zidane zog seinen Kopf mal wieder aus der Schlinge – wie so oft. Niemand bewegt sich so grazil am Abgrund.“

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PSG und Basaksehir setzen Zeichen gegen Rassismus

In Frankreich steht weiterhin der Rassismus-Vorfall bei der Begegnung zwischen Paris St. Germain und Basaksehir am Dienstag im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Bei der Fortsetzung der am Tag zuvor abgebrochenen Partie setzte sich PSG gestern Abend am Ende deutlich mit 5:1 durch. Die Schlagzeilen bestimmt heute aber die Botschaft der Spieler im Kampf gegen Rassismus. Vor dem Spiel knieten die Akteure um den Mittelkreis. Die französische Zeitung ‚Le Parisien‘ spricht gar von einer „Revolte der Spieler“, für die ‚L’Équipe‘ ist die Aktion ein Zeichen dafür, dass die Fußballwelt im Kampf gegen Rassismus „gemeinsam“ agiert. Auch in der türkischen Sportzeitung ‚Fotomaç‘ wird die symbolische Geste aufgegriffen. Das Blatt spricht von einem „historischen Protest“.

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Salah übertrumpft Gerrard

Für den FC Liverpool gab es gestern gegen den FC Midtjylland zwar nur ein 1:1, ein Mann hatte dennoch Grund zum Jubeln: Angreifer Mohamed Salah traf bereits in der ersten Spielminute und erzielte damit sein 22. Champions League-Tor für die Reds – mehr als jeder andere Spieler in der Vereinsgeschichte. Vor der Partie gegen den dänischen Meister war Salah noch gleichauf mit Liverpool-Legende Steven Gerrard, nun ist der Ägypter alleiniger Rekordhalter. Der ‚Daily Mirror‘ feiert „Tor-Held Mo“ ebenso wie der ‚Daily Star‘, der sich eines besonderen Wortspiels bedient: „Salah nun Cream of the Kop“ (Abwandlung von ‚cream of the crop‘, zu Deutsch ‚das Beste vom Besten‘).

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