Rüffel für Vidal: Barça-Wechsel ein Missverständnis?

von Lukas Hörster - Quelle: Sport | Mundo Deportivo
2 min.
Arturo Vidal darf nur selten auf das Feld @Maxppp

Für 18 Millionen Euro wechselte Arturo Vidal im Sommer den FCB. Aus München ging es nach Barcelona. Nach gut zwei Monaten deutet vieles darauf hin, dass sich die Beziehung zu seinem neuen Klub als Missverständnis entpuppt.

Bei seiner Präsentation war Arturo Vidal voller Tatendrang. „In Barcelona zu spielen, ist eine deutlich höhere Stufe als bei Bayern. Ich hoffe, ich kann dazu beitragen, alle Titel zu gewinnen. Ich bin glücklich, in der besten Mannschaft der Welt zu spielen mit den besten Spielern“, frohlockte der Chilene.

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Was der Mittelfeldspieler nicht kommen sah: Bislang darf er nur sehr selten mit den „besten Spielern“ auf dem Feld stehen. Nur neunmal trug er das Trikot der Blaugrana, durchspielen durfte er dabei nie. Siebenmal wurde Vidal nur eingewechselt. So auch beim 4:2-Sieg in London gegen Tottenham, bei dem er lediglich drei Minuten ran durfte.

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Social Media-Fauxpas

Im Anschluss an die Partie postete er einen wütenden Emoji auf Instagram und verlieh seiner Enttäuschung somit Ausdruck. Nachdem er beim 1:1 in Valencia am Sonntag auf der Bank blieb, setzte Vidal einen mittlerweile wieder gelöschten Tweet ab, in dem stand: „Kämpfe nicht mit Leuten, die wie Judas sind. Sie werden sich selbst erhängen.“

Im Kreise der chilenischen Nationalmannschaft beteuerte der 31-Jährige nun (logischerweise), dass diese Mitteilung nicht in Richtung Trainer Ernesto Valverde gerichtet gewesen sei. Allerdings fragte Vidal rhetorisch: „Wie soll man zufrieden sein, wenn man nicht spielt? Vor allem ich, der ein Spieler ist, der immer um seinen Platz kämpft und der in den besten Teams dieser Welt gespielt hat.“

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„Ich bin genervt“

Der Mittelfeld-Krieger beteuerte: „Natürlich bin ich genervt. Körperlich bin ich sehr gut drauf. Nach dem vergangenen Spiel war ich vielleicht ein wenig verärgert, aber so ist das Leben und wir werden gemeinsam weiterkämpfen, denn die wichtigen Spiele kommen erst noch. Die Saison hat gerade erst begonnen und ich will Stammspieler sein.“

Barça-Manager Pep Segura ist Vidals Vorgehensweise derweil deutlich zu offensiv. Der Sportdirektor rüffelt den Ex-Bayer in der ‚Sport‘ hinsichtlich seiner Social Media-Aktivitäten: „Er muss Respekt gegenüber seinen Teamkollegen, dem Mannschaftsgefüge und dem Trainer haben. Ich bin mir sicher, dass er das korrigieren wird.“ In der ‚Mundo Depotivo‘ legte Segura nach: „Wir denken, dass er weiß, dass diese Tweets ihm mehr geschadet haben als allen anderen.“

FT-Meinung

Vidal ist nun erstmal in der Bringschuld. Bei seinen einzigen beiden Startelfeinsätzen gegen Girona (2:2) und Athletic Bilbao (1:1) konnte der Rechtsfuß nicht überzeugen. Entsprechend sollte er sich mit der Formulierung von Ansprüchen zurückhalten. Um sein Engagement in Barcelona nicht zum Missverständnis verkommen zu lassen, zählen fortan Taten statt Worte oder Emojis. Der Denkzettel von Segura ist unmissverständlich.

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