FIFPro-Sekretär: Transferfenster-Verschiebung machbar | „Pyramide bröckelt“

von Lukas Hörster - Quelle: Sky
2 min.
Fast in ganz Europa ruht der Ball @Maxppp

Kann die Saison in den europäischen Ligen aufgrund des Coronavirus‘ nicht zu Ende gespielt werden, droht vielen Vereinen der Super-GAU. Die weltweite Vertretung der Profifußballer FIFPro schlägt Alarm.

Ohne Geisterspiele haben die deutschen Profiligen keine Überlebenschance, das machte Christian Seifert am Montag unmissverständlich klar. Man müsse sich in diesem Fall „keine Gedanken mehr machen, ob wir bald mit 18 oder 20 Profiklubs in der Bundesliga spielen. Denn dann wird es keine 18 Profiklubs mehr geben“, so die drastischen Worte des DFL-Chefs.

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Die DFL vertritt dabei insbesondere die Positionen der Vereine, die FIFPro ist gewissermaßen ihr Pendant. Denn in dieser Vereinigung sind über 50.000 Profifußballer weltweit organisiert. Ihr Generalsekretär Jonas Baer-Hoffmann zeichnet ebenfalls ein düsteres Zukunftsbild.

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„Hilfspakete“

Durch eine längere Spielpause werde die „ökonomische Last sehr schnell Realität“, sagte Baer-Hoffmann am Montagabend bei ‚Sky‘. Wie auch Seifert weist er darauf hin, dass insbesondere kleinere Vereine sehr schnell nicht mehr zahlungsfähig wären und viele Profifußballer kein Gehalt mehr erhalten würden – auch und insbesondere abseits des Rampenlichts in Europas Top-Ligen.

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Die FIFPro fordert daher „schnelle kreative Lösungen“, um das Platzen der Fußballblase zu verhindern. „Hilfspakete, um kleinere Ligen als Arbeitgeber für die Spieler am Leben zu halten“ kommen Baer-Hoffmann dabei in den Sinn. Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte aber erst am Sonntag in der Sportschau durchklingen lassen, daran wenig Interesse zu haben.

Für Baer-Hoffmann geht es derweil darum, „die gesamte Pyramide am Leben zu halten“. Diese bröckle „relativ schnell – gerade in kleinen Ländern in existenziellen Maßen.“ Kann der Spielbetrieb tatsächlich monatelang nicht fortgeführt werden, stünden nicht nur Vereine vor dem Ruin, sondern auch zahllose Fußballprofis ohne Job da – ein gruseliges Szenario.

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Transfermarkt-Verschiebung

Auch deshalb gibt es die Überlegung, die Saison im Zweifel über den Stichtag 30. Juni hinaus zu Ende zu spielen. Damit einhergehen müsste die Verlängerung auslaufender Verträge und eine Verschiebung des Sommer-Transferfensters. Baer-Hoffmann meint: „Das müsste eigentlich lösbar sein. Das Transferfenster im Zweifelsfall um zwei bis drei Wochen zu verschieben, wäre sicherlich machbar.“ Und eine Methode, um Zeit zu gewinnen. Die Verschiebung der Europameisterschaft immer vorausgesetzt.

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