Khedira & Radonjic: Herthas Winter-Wundertüten

von Niklas Scheifers
2 min.
Khedira und Radonjic sind neu bei der Hertha @Maxppp

Sami Khedira und Nemanja Radonjic sollen in den kommenden Monaten mithelfen, den Karren Hertha BSC aus dem Dreck zu ziehen. Wie viel Zugkraft sie beisteuern können, bleibt abzuwarten.

Sami Khedira weiß, worauf es bei Hertha BSC ankommt: „Jetzt geht es ums Überleben, wir müssen gewinnen, kämpfen, Mentalität und Leidenschaft zeigen“, schwört der Neuzugang von Juventus Turin seine neue Mannschaft ein. Klingt nicht nach Big City Klub – und ist genau deshalb der richtige Tonfall zum Einstieg.

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Nach Wochen der spielerischen und tabellarischen Stagnation konnte Hertha den Winter-Transfermarkt nicht tatenlos verstreichen lassen. Nun sind es der 2014er-Weltmeister Khedira und der in Deutschland weitgehend unbekannte Flügelflitzer Nemanja Radonjic, die den Berlinern neuen Schub verleihen sollen.

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Wie stark der Impuls sein wird, den das neue Duo setzen kann, ist ungewiss. Wunderdinge zu erwarten wäre vermessen – weder vom 33-jährigen Ex-Nationalspieler noch vom zweifelsohne sprintstarken Serben, ausgeliehen von Olympique Marseille.

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Khedira: Lange abgemeldet

Beiden haftet nämlich ein nicht unerheblicher Makel an. Wer Khediras bislang letzten Liga-Einsatz für Juve sucht, der muss das Jahr 2020 komplett überspringen und stößt schließlich auf ein 3:1 gegen Atalanta Bergamo am 23. November 2019. Es folgten Knie- und Adduktorenverletzungen und am Ende das Abstellgleis bei der italienischen Alten Dame.

Kann ein Spieler, der seit fast eineinhalb Jahre nicht mehr unter Pflichtspiel-Bedingungen über den Platz gelaufen ist, umgehend einen Bundesligisten verstärken? Gewiss: Khedira ist zuzutrauen, dass er den Praxis-Rückstand mit Erfahrung und intelligentem Stellungsspiel wettmacht. Als laufstarker Box-to-Box-Spieler wird sich der gebürtige Stuttgarter in der im Vergleich zur Serie A noch intensiveren Bundesliga aber kaum sofort einbringen können.

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Radonjic: Schnell, aber ungestüm

Radonjics Voraussetzungen sind ganz andere – der Kontrast zu Khedira könnte kaum größer sein. Der 24-Jährige, bevorzugt auf dem linken offensiven Flügel aktiv, zählte zu den schnellsten Spielern der Ligue 1. „Er wird bei Hertha Tempo einbringen“, ist sich Foot Mercato-Redakteur Alexis Pereira sicher. Aber: „Er rennt viel, das allerdings zu oft ohne echten Plan.“

Auch deshalb schwankte Radonjic in Marseille zuletzt zwischen Ersatzbank und Startelf. Er kam schwer in die Saison, hatte dann wochenlang muskuläre Probleme im Oberschenkel. Nach dem Jahreswechsel fing sich Radonjic, steuerte zwei Tore bei und sammelte mehr Minuten als zuvor – diese jüngsten Eindrücke erklären die happige Kaufoption in Höhe von zwölf Millionen Euro.

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Zwei Spieler, zwei Ideen: Khedira soll Hertha Spielkontrolle, Radonjic Tempo und Explosivität verleihen. Dafür müssen beide fit sein, von Trainer Pál Dárdai und der Mannschaft überdies gut aufgenommen werden. Eine Garantie, dass sie Hertha in diesen wenigen Monaten helfen werden, gibt es jedenfalls nicht.

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