Wintertransfer-Ultimatum an ter Stegen
Zwei Weltmeisterschaften erlebte Marc-André ter Stegen von der Bank aus. Damit er 2026 endlich im deutschen Tor stehen darf, benötigt er Spielpraxis. Das ist auch die klare Forderung von Julian Nagelsmann.
Marc-André ter Stegen trainiert wieder beim FC Barcelona. Klar ist aber dennoch: Der im Sommer neu verpflichtete Joan García (24) ist die Nummer eins für die Zukunft. Routinier Wojciech Szczesny (35) sein Backup. Ter Stegen wird unter normalen Umständen daher keine Spielzeit mehr in dieser Saison erhalten – es sei denn, er wechselt im Januar den Verein.
Und genau das hielte nicht nur Barça, sondern auch der Bundestrainer für richtig. Julian Nagelsmann berichtete auf der heutigen Pressekonferenz von einem Gespräch mit dem 33-Jährigen und vermittelte die Botschaft: Ter Stegen braucht Spielpraxis, um bei der WM im kommenden Sommer zwischen den Pfosten zu stehen.
„Das Winter-Transferfenster ist nie super einfach. Ich stelle nicht die Bedingung, dass er bei einem Topklub spielen muss“, so Nagelsmann. Es gelte jedoch: „Wenn er spielt, wäre es gut, dass er einigermaßen gut spielt. Das gehört schon auch zur Wahrheit dazu.“
Wer braucht ter Stegen?
Ter Stegen wurde im Spätsommer 2024 nach dem Rücktritt von Manuel Neuer zur Nummer eins im deutschen Tor befördert, bestritt seither verletzungsbedingt aber nur vier Länderspiele. Auf einen Patellasehnenriss folgte eine Rücken-Operation. „Man muss gucken, wie gesund und fit er ist. Er ist jetzt ins Training eingestiegen“, so Nagelsmann.
Auch interessierte Vereine müssen das im Winter eruieren. Generell weiß der Bundestrainer: „Du musst ja ein Klub sein, der im Winter nicht so zufrieden ist. Sonst holst du dir im Normalfall keinen Torwart dieser Güteklasse. Ich traue ihm zu, dass irgendein Verein das machen wird. Weil Marc einfach ein sehr guter Torwart ist.“
Hintertür für Neuer?
Und weiter: „Beeinflussen kann ich das nicht. Das kann er so bedingt, sein Berater auch so bedingt. Wir hoffen alle, dass er Stammtorwart wird bei einem Klub. Und dann werden wir den Plan so weiterverfolgen, wie wir ihn mal auserkoren haben. Sollte dem nicht so sein, werden wir uns weitere Gedanken zum viel diskutierten Torwart-Thema machen.“
In diesem Fall käme dann auch sicherlich wieder ein Comeback von Neuer auf den Tisch, der bis zu seinem Patzer am Samstag gegen Union Berlin (2:2) eine bärenstarke Saison für den FC Bayern spielte. Aktuell hütet Oliver Baumann (35) den Kasten im DFB-Team und gibt sich dabei keine Blöße. Auch in den entscheidenden WM-Qualispielen in Luxemburg am Freitag (20:45 Uhr) und am darauffolgenden Montag (20:45 Uhr) gegen die Slowakei erhält wohl der Hoffenheimer das Vertrauen.