Flicks Veto-Ansage: Eine Herausforderung der Bosse

von Niklas Scheifers - Quelle: Sport Bild
1 min.
Bayern München @Maxppp

Die Notlösung ist Geschichte: Beflügelt von den jüngsten Leistungen seiner Mannschaft will Hansi Flick nicht nur Bayern-Trainer bleiben, sondern auch bei Transfers den Ton angeben. Konsequent, aber auch ein Spiel mit dem Feuer.

„Wenn es um Neuzugänge und Verstärkungen geht, muss der Trainer aus meiner Sicht ein Vetorecht haben“, stellte Hansi Flick (55) im Interview mit der ‚Sport Bild‘ klar, um dann noch hinterherzuschieben: „Bei drei Positionen müssen wir nachlegen.“

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Es sind bemerkenswerte Worte, die vor allem eines dokumentieren: Der gebürtige Heidelberger erhebt den Anspruch, über die Zusammenstellung der Mannschaft – seiner Mannschaft – selbst zu entscheiden. Man könne die Planungen zwar „nicht allein an den Wünschen eines Trainers ausrichten“, beschwichtigt Flick, ein gewichtiges Wort mitreden will er aber allemal.

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Neues Standing – neues Selbstvertrauen

Ein Platzhalter sollte dieser Hansi Flick sein, bis ein Mann wie Thomas Tuchel oder Erik ten Hag das Ruder übernimmt. Davon spricht mittlerweile keiner mehr – nach 18 Siegen in 21 Pflichtspielen rechnen nun alle damit, dass die Münchner langfristig auf die Dienste des Interimstrainers setzen.

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Dass Flick seinem potenziellen Langzeitarbeitgeber öffentlich die Bedingungen diktiert, kommt dann aber doch überraschend. Seine Botschaft: Nur so und nicht anders. Von seinem Status als Feuerwehrmann hat sich der ehemalige Löw-Assistent längst freigeschwommen und reichlich Selbstvertrauen getankt. Nicht nur der Erfolg, auch die Anfragen aus der Premier League werden dazu beigetragen haben.

Spannungsgeladene Konstellation

Wie es Sportdirektor Hasan Salihamidzic (43) findet, dass Flick seine Forderungen in die Öffentlichkeit trägt, ist bislang nicht überliefert. Man kann davon ausgehen, dass es ihm überhaupt nicht schmecken wird, auf diese Art und Weise unter Druck gesetzt zu werden. Wie übrigens auch schon im Winter, als Flick weitere Alternativen in seinem Kader forderte. Flicks Worte kommen auch diesmal einer Herausforderung gleich.

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Auch Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (64) und dessen Nachfolger Oliver Kahn (50), die qua Amt für sich beanspruchen respektive beanspruchen werden, sämtliche Personalentscheidungen abzunicken, werden nicht sonderlich glücklich mit dem Vorstoß ihres Trainers sein. Auf die weitere Entwicklung darf man sehr gespannt sein.

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