Rose und die Systemfrage: Braucht der BVB Halstenberg?

von Dominik Schneider
2 min.
Marcel Halstenberg im Einsatz für den DFB @Maxppp

Borussia Dortmund arbeitet Berichten zufolge an einer Verpflichtung von Marcel Halstenberg. Ein möglicher Transfer wirft allerdings auch einige Fragen zur Kaderplanung des BVB auf.

Borussia Dortmund streckt die Fühler nach Marcel Halstenberg von RB Leipzig aus. In Sachen Ablöse klaffen die Vorstellungen beider Klubs noch um vier Millionen Euro auseinander. Sollten sich die Vereine noch einigen, bleibt trotzdem die Frage der Notwendigkeit.

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Halstenberg ist ein flexibler Spieler, der als Außen- und Innenverteidiger eingesetzt werden kann. Darüber hinaus fehlt es den Dortmundern in der Abwehrzentrale an Spielern mit starkem linken Fuß. Lediglich der verletzungsanfällige Dan-Axel Zagadou kann dieses Attribut vorweisen. Ihm mangelt es aber an Erfahrung und Spielpraxis.

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Roses Taktik

Ob eine Verpflichtung von Halstenberg letzten Endes Sinn ergibt, hängt an den taktischen Vorstellungen von Marco Rose. Der neue Trainer des BVB erklärte auf seiner Antrittspressekonferenz: „Wir wollen flexibel sein und alles spielen können. Dreierkette und Viererkette wollen wir beherrschen, auch die Raute ist ein interessantes System.“

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Bei einer Dreierkette ist es im Spielaufbau mehr als nur hilfreich, als linken Innenverteidiger einen Linksfuß aufzustellen. Ein erfahrener Nationalspieler wie Halstenberg stellt mit Sicherheit keine Notlösung auf der Position dar. Trotzdem kann man die Personalie eher als potenzielle Verstärkung in der Breite als in der Spitze einordnen.

Läuft die Borussia mit Viererkette auf, wäre der aktuell bei den Leipzigern noch bis 2022 unter Vertrag stehende Verteidiger nur Backup für Raphaël Guerreiro. Ein ähnlicher Transfer ging bereits vor zwei Jahren schief. 2019 wechselte Nico Schulz für 25 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim zum BVB. Auch er kam als Nationalspieler und mit reichlich Bundesliga-Erfahrung – heute wird der Transfer als teures Missverständnis bewertet.

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Hazard blüht in neuer Rolle auf

Als linker Schienenspieler und somit potenzieller Ersatz für Guerreiro im System mit Dreierkette bringt sich derzeit auch Thorgan Hazard (28) in Stellung. Diese Position nimmt der Belgier in der Nationalmannschaft ein und zeigt sehr gute Leistungen bei der Europameisterschaft. Das dürften auch die Verantwortlichen in Dortmund mit Wohlwollen wahrgenommen haben. Ein Grund mehr, eine Halstenberg-Verpflichtung bis ins kleinste Detail und mit kritischem Auge zu prüfen.

Zudem steigern die guten Leistungen von Hazard aber auch dessen Chancen auf Einsatzzeiten in der Offensive, denn Jadon Sancho (21) wird in der anstehenden Saison das Trikot von Manchester United tragen. Auch wenn die Schwarz-Gelben einen Ersatz kaufen wollen, wird es Hazard in die Karten spielen, mit Schwung aus dem Kontinentalturnier zu seinem Klub zurückzukehren. Etwas, das Halstenberg nach einem Kurzeinsatz für Deutschland und dem frühen Ausscheiden nicht von sich behaupten kann.

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