Acht BVB-Profis raus oder angeschlagen: Favre muss improvisieren

von Remo Schatz
2 min.
Lucien Favre kennt sich in Frankreich bestens aus @Maxppp

Der Start bei Borussia Dortmund hätte für Lucien Favre nicht besser laufen können. Vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart muss der Schweizer aber zum ersten Mal verletzungsbedingt improvisieren – vor allem in der Abwehr.

In früheren Zeiten mussten sich Trainer von Borussia Dortmund mit langwierigen und ernsten Verletzungen von Stammspielern herumschlagen. Lucien Favre blieb bislang von wirklich gravierenden Ausfällen verschont. Mit Manuel Akanji, Marcel Schmelzer, Christian Pulisic und Marius Wolf stehen dem Cheftrainer für das Spiel gegen den VfB Stuttgart aber vier Spieler nicht zur Verfügung. Darüber hinaus sind Marco Reus, Lukasz Piszczek, Raphaël Guerreiro und Ömer Toprak angeschlagen respektive rekonvaleszent.

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Akanji verpasst sieben Spiele

Die defensive Grundstabilität war das Fundament, auf dem Favre bislang sein Spielkonzept begründet hat. Der mittlerweile mehrwöchige Ausfall von Schmelzer auf der Linksverteidiger-Position konnte durch Abdou Diallo kompensiert werden. Die Verletzung von Akanji, der wie Favre auf der heutigen Pressekonferenz bestätigte „wahrscheinlich die nächsten sieben Spiele nicht mitwirken“ kann und somit bis zur nächsten Länderspiele fehlen wird, wiegt deutlich schwerer.

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Für den Abwehrchef, der in dieser Saison noch keine Pflichtspielminute verpasst hat und aufgrund von Hüftbeschwerden ausfallen wird, dürfte Diallo zurück in die Innenverteidigung rücken. Ömer Toprak stand beim Testspiel am Montag gegen Alemannia Aachen (4:0) 60 Minuten auf dem Platz, ist aber wohl noch keine Option für die erste Elf, da er laut Favre „noch nicht viel mit der Mannschaft trainiert“ hat. Zagadou und Diallo sind eingespielter, dass beide einen starken linken Fuß haben, wird Akribiker Favre aber mit Sicherheit nicht gefallen.

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Die zweite Problemzone ist hinten links. Schmelzer wird bis zum kommenden Wochenende wohl nicht zurückkehren. Bliebe Guerreiro, der sich aber ebenfalls mit muskulären Problemen herumplagt und von Favre ohnehin offensiver gesehen wird. Achraf Hakimi könnte von rechts nach links wechseln. Für den Marokkaner keine unbekannte Situation, hat er doch für sein Heimatland in den beiden Spielen gegen die Komoren zunächst links (1:0) und dann rechts (2:2) verteidigt und jeweils ein Tor vorbereitet.

Wagt Favre die Dreierkette?

Das Problem mit dem 19-Jährigen ist aber, dass das zweite Länderspiel auf den Komoren und somit fast 8.000 Kilometer entfernt vom Ruhrpott stattgefunden hat und sich Hakimi immer noch auf dem Rückweg befindet. Eine Option für Favre wäre daher auch eine Dreierkette, die er bei OGC Nizza häufiger hat auflaufen lassen. Als Trainer des BVB wäre dies jedoch ein Novum.

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In der Offensive könnte Marco Reus, der am gestrigen Mittwoch wieder das Mannschaftstraining aufgenommen hat, gerade rechtzeitig fit werden. Aufgrund der sieben anstehenden Spiele bis zur nächsten Länderspielpause – unter anderem zweimal gegen Atlético Madrid (24.10. und 6.11.) sowie den FC Bayern (10.11.) – wird Favre aber mit Sicherheit bei seinem Superstar kein Risiko eingehen. Alternativen, wenn auch nicht so hochklassige, hat der Trainer zumindest im Mittelfeld zur Genüge.

So könnten sie spielen

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