DFB-Blamage als Chance: Müllers Zeit gekommen

von Tobias Feldhoff
2 min.
Thomas Müller bei der Euro 2016 @Maxppp

Beim 1:2 gegen Nordmazedonien blamierte sich die DFB-Elf gestern bis auf die Knochen. Vor allem in Hälfte zwei wurde deutlich, an welchem Aspekt es in der Offensive am meisten hapert. Zum Glück hat Joachim Löw noch Thomas Müller in der Hinterhand.

Durchgang eins war noch weitestgehend vernünftig: Auf einige vergebene Chancen des deutschen Teams antwortete Goran Pandev kurz vor der Halbzeit mit dem 0:1. Mund abwischen, weitermachen – so ungefähr dürfte die Devise von Bundestrainer Joachim Löw in der Pause gelautet haben.

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Doch was dann folgte, darf gut und gerne als Offenbarungseid bezeichnet werden. Abgesehen von Timo Werners Slapstick-Moment vor dem nordmazedonischen Tor brachte die DFB-Elf offensiv fast nichts zustande. Leroy Sané und Co. dribbelten immer wieder an, liefen sich aber in der engmaschigen Abwehr des aufopferungsvoll kämpfenden Gegners fest.

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Eine Szenerie, wie sie Löws Team in den vergangenen Jahren immer wieder vorgefunden hat. Und es lässt sich konstatieren: Fehlt der frühe Dosenöffner, gehen der Mannschaft irgendwann die Ideen aus. Und das trotz überragender Einzelkönner wie Sané, Gnabry, Gündogan oder auch Havertz.

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Müller-Rückkehr jetzt erst recht

Welche Lösungen für diese Problematik gibt es also? Einen echten Neuner von Weltklasse-Format kann sich Löw nicht backen, auch wenn Lukas Nmecha bei der U21 schon mehrfach aufblitzen ließ, dass großes Potenzial in ihm schlummert und so langsam erweckt wurde. Hohe Flanken dürften also vorerst nicht das Mittel der Wahl werden.

Und hier kommt Thomas Müller ins Spiel. Woche für Woche weist er im Trikot des FC Bayern nach, dass er Spezialist darin ist, engmaschige Abwehrreihen auseinanderzureißen. Mal hier ein ungewöhnlicher Laufweg, mal dort ein Geistesblitz. Nicht immer sieht es besonders elegant aus, was der Raumdeuter auf dem Spielfeld so darbietet. Aber einen reellen Nutzen hat es fast immer. Und genau das weiß eigentlich auch Löw.

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Am besten sofort

Die 1:2-Pleite gegen Nordmazedonien bietet besten Nährboden, den nach der WM 2018 eingeleiteten Umbruch an dieser Stelle zu unterbrechen und Müller zurückzuholen. Und das am besten mit sofortiger Wirkung und im Vorgriff auf das Testländerspiel am 7. Juni gegen Lettland.

Müller hätte so die Gelegenheit, sich frühzeitig auf sein Comeback einzustellen. Die Partie gegen die Letten wäre ein willkommener Testlauf, auch wenn sich bei der EM gegen Frankreich und Portugal schon zwangsläufig mehr Räume ergeben werden. Aber auch die weiß Müller schließlich gekonnt zu bespielen.

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