Kommentar Ligue 1

Messi-Suspendierung: Der Sargnagel für das Projekt PSG

von Matthias Rudolph
2 min.
Messi @Maxppp

Paris St. Germain hat Lionel Messi suspendiert. Das Engagement des Weltmeisters in der französischen Hauptstadt endet damit nicht nur auf unrühmliche Weise. Es ist viel mehr auch das Ende für ein ganzes Projekt.

Lionel Messi ist für zwei Wochen suspendiert – vom Training und von den Spielen. Darüber hinaus wird das Gehalt von La Pulga merklich gekürzt. Diese Nachricht aus Paris schlug am gestrigen Dienstagabend ein wie eine Bombe. Der Grund: Der amtierende Weltfußballer war dem Training am Montag ferngeblieben, um einen Sponsorentermin in Saudi-Arabien wahrzunehmen. Messi hatte die Reise nach Riad schon lange geplant und mehrfach verschoben. Nach dem Ausscheidenin der Champions League gegen den FC Bayern und einer weiteren Pleite in der Ligue 1 war für den 35-Jährigen nicht der richtige Moment, Paris zu verlassen. Ein drittes Mal wollte Messi seine Aufgaben als Tourismus-Botschafter aber nicht zurückstellen.

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Die Quittung kam von Kaderplaner Luis Campos, der den Ausnahmefußballer von seiner Suspendierung unterrichtete. Für PSG ist diese Entscheidung ein großes Risiko, schließlich beträgt der Vorsprung auf Olympique Marseille in der Ligue 1 nur noch fünf Zähler. Dennoch sah man sich gezwungen, harte Konsequenzen zu ziehen. Denn Messi hatte seine Bosse nicht informiert, dass er nicht zum Training erscheinen werde. Bei einem Sieg gegen Lorient wäre trainingsfrei gewesen. Weil PSG aber 1:3 verlor, bat Christophe Galtier seine Mannschaft zu einer lockeren Einheit auf den Rasen. Dass Messi fehlte, überraschte alle.

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Sieben Jahre lange Leine

Es ist für den französischen Topklub aber mehr als eine Suspendierung. Es ist ein historischer Moment. Denn jahrelang hatte man den Topstars eine lange Leine gewährt. Disziplinlosigkeiten verschiedener Couleur wurden ignoriert. Man wollte seine Leistungsträger nicht verstimmen. Die letztmalige Suspendierung datiert aus dem Jahre 2016. Unter Laurent Blanc erwischte es damals Serge Aurier, der seinen Trainer beleidigt hatte. Am Ende der Saison musste der Coach seinen Hut nehmen.

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Dass die PSG-Bosse bei Messi nun eine kurze Reißleine hatten, liegt aber natürlich auch an der sportlichen Misere. Das frühe Aus im Pokal und in der Champions Leauge, dazu seitdem einige lustlose Auftritte in der Ligue 1. Der komfortable Vorsprung wurde verspielt, der Meistertitel ist gefährdet. Die Chefetage will mit der Sanktion gegen Messi Stärke beweisen. Aktionen dieser Art kommen aber vermutlich zu spät.

Eine Ende mit Schrecken

Messi wird seine Zelte bei PSG im Sommer abbrechen. Beide Seiten sind mittlerweile nicht mehr an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert. Der begnadete Linksfuß war gekommen, um Paris den langersehnten Henkelpott zu bringen. Das Projekt Messi bei PSG ist aber gescheitert – seit gestern sogar krachend. Doch damit nicht genug.

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Der Fall Messi könnte ein für allemal für eine Zeitenwende bei PSG sorgen. Die ausbleibenden Titel auf internationaler Ebene und die zahlreichen Negativ-Schlagzeilen rund um die großen Stars belasten den Verein seit langem schwer. Viele große Namen für teures Geld, aber kaum Identifikation mit dem Verein. Es hat PSG nicht den erhofften Erfolg gebracht. Messis Suspendierung ist eigentlich nur ein Sinnbild dafür, dass das Projekt PSG gescheitert ist. Es muss eine neue Idee her. Genügend große Talente mit jahrelanger Verbindung zum Klub sind eigentlich vorhanden.

Könnt ihr die Messi-Suspendierung nachvollziehen?
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