Aktualität abgekühlt La Liga FT-Kurve

Überraschungsteam Betis: Mit Bescheidenheit nach oben

von Georg Kreul
3 min.
@Maxppp

Während der FC Barcelona und Vorjahresmeister Atlético Madrid in La Liga mit sich selbst beschäftigt sind, hat sich Betis Sevilla aus dem Windschatten der Großen in den Vordergrund gespielt. Auf die Grün-Weißen warten entscheidende Wochen, die Spaniens Überraschungsteam noch viel mehr als den aktuellen Platz drei bescheren könnten.

Platz drei in der Liga, mit einem Bein im Finale der Copa del Rey, Überwintern in Europa – Betis Sevilla führt nach einer erfolgreichen Saison im Vorjahr seinen bemerkenswerten Aufstieg weiter fort. Am gestrigen Sonntag festigte Betis mit einem 4:2-Sieg über Levante Platz drei und hielt die beiden direkten Verfolger, den FC Barcelona und Atlético Madrid, mit vier Punkten auf Abstand.

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Darüber hinaus haben die Grün-Weißen nach einem 2:1-Auswärtserfolg gegen Rayo Vallecano im Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey große Chancen auf das Finale, das passenderweise im Olympiastadion in Sevilla ausgetragen wird. Es wäre für Betis die erste Endspielteilnahme seit 17 Jahren.

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Erfolgreich mit Transferplus

Großen Anteil am Erfolg hat neben Cheftrainer Manuel Pellegrini, der in seinem zweiten Jahr an der Seitenlinie steht, auch die Transferstrategie der Andalusier. Betis ist einer der wenigen Klubs, die in dieser Saison einen Transferüberschuss erwirtschaften konnten. Torhüter Rui Silva (28) kam ablösefrei, Héctor Bellerín (26) und Willian José (30) per Leihe. Einzig Innenverteidiger Germán Pezzella (30) kostete eine Ablöse, die aber mit 3,5 Millionen Euro vergleichsweise moderat ausfiel.

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„Unser Ziel ist es, unseren Spielern zu zeigen, welches Potenzial in jedem Einzelnen steckt, und dafür zu sorgen, dass sie sich jeden Tag aufs Neue anstrengen. Dies hat ein hohes Wettbewerbsniveau geschaffen und das kollektive Niveau der Mannschaft angehoben“, erklärt Teamkoordinator Alexis Trujillo gegenüber ‚The Athletic‘, „wir legen sehr viel Wert darauf, dass sie sich ihrer Stärken und Eigenschaften bewusst sind und diese in jedem Training und jedem Spiel weiterentwickeln.“

Die Aufgesammelten

Betis setzt weniger auf die Ausbildung junger Talente, als vielmehr auf teils unterbewertete Spieler, die im spanischen Süden ihr volles Potenzial entfalten können. Profis, die bei den großen Klubs aus unterschiedlichen Gründen durchs Raster fallen.

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Kreativspieler Sergio Canales gelang in Sevilla nach drei Kreuzbandrissen die Karrierekehrtwende. Der ehemalige Real Madrid-Profi gehört mit 14 Scorerpunkten in 31 Partien zu den Leistungsträgern. Auch der 30-Jährige kam im Jahr 2018 ablösefrei. Bellerín scheint nach acht Jahren beim FC Arsenal ebenfalls seinen Enthusiasmus wiedergefunden zu haben.

Fekir als Paradebeispiel

In die gleiche Kategorie gehört Nabil Fekir. Der verletzungsanfällige Franzose stand im Sommer 2018 bei Real Madrid im Fokus, ein Transfer zum FC Liverpool scheiterte auf der Zielgeraden – Gerüchte machten die Runde, dass vor allem das verletzungsgeplagte rechte Knie des Offensivspielers den Transfer zu den Reds verhinderte. Ein Jahr später folgte der überraschende Wechsel zu Betis.

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„Wir haben Nabil gezeigt, dass das, was wir ihm vorgeschlagen haben, eingetreten ist“, sagt Trujillo, „wir wollen, dass er sich wichtig fühlt, dass er weiterhin gerne für Betis spielt und hier mit seiner Familie glücklich ist. Wir sind sehr stolz darauf, Spieler wie Nabil Fekir zu haben.“

Bei Sevilla ist der 28-jährige Franzose der unangefochtene Star des Teams und hat mittlerweile mehr als 100 Pflichtspiele für den Klub absolviert, von langen Verletzungspausen keine Spur. In der aktuellen Saison sticht der Linksfuß mit 16 Scorerpunkten in 30 Einsätzen hervor. Seine Treue zum Klub brachte Fekir im Januar mit einer vorzeitigen Verlängerung bis 2026 zum Ausdruck.

„Das Ziel ist es, unseren Fans Freude zu bereiten“, sagt Trujillo, „wir sind in drei Wettbewerben auf einem guten Weg, wir wollen weiterhin Ergebnisse erzielen und sehen, wie weit wir gehen können. Mit der Zeit ist es einfacher, unsere Stärken auszubauen und Fehler zu korrigieren. Wir haben etwas gefunden, das funktioniert, und zwar sehr solide, und wir wollen so weitermachen.“

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