In rund zwei Wochen steht für Julian Nagelsmann das erste Pflichtspiel als Bayern-Trainer auf dem Programm. Wie er den größtmöglichen Erfolg aus den Münchnern herausholen will, erläutert er jetzt in einem Interview.
Julian Nagelsmann plant einen flexiblen FC Bayern. Drei Grundformationen hat der 33-Jährige im Sinn, erklärt er Interview mit dem ‚kicker‘: „Eine ist mit Dreierkette. Und im Fußball ist alles sehr fließend. Zwischen einem 4-2-3-1 und einem 4-3-3 sind es acht bis zehn Meter auf der Sechserposition. Schiebt der eine Sechser vor, ist es ein 4-3-3.“
„Unglaublich fließendes Konstrukt“, nennt Nagelsmann das: „Das Grundschema ist sehr plakativ, das wahre Bild im Spiel sieht anders aus.“ Ein klassisches 4-3-3 werde man „selten“ zu Gesicht bekommen. Häufig sehen will der ehemalige Leipzig-Coach dagegen „eine mutige Spieleröffnung ohne viele lange Bälle, der Ball soll möglichst am Boden bleiben.“
„Spielbeschleunigungselemente“
Nagelsmann wolle „durch Vorwärstverteidigen […] Spielkontrolle, durch gutes und häufiges Gegenpressing.“ Viel gehe es ihm um „Spielbeschleunigungselemente“, Nagelsmann sei „ein Freund von Ballbesitz-Fußball, aber am liebsten im letzten Drittel und dort immer zielgerichtet Richtung Tor. Ich will Tempo und Speed.“ Keine Lust habe er dagegen auf „das klassische Positionsspiel“ oder „35.000“ Querpässe.
Und die defensive Absicherung? Nagelsmann, der auf die zweitmeisten zugelassenen Chancen nach Kontern verweist, habe „den Anspruch, dass wir uns viel bewegen und Anspielstationen schaffen, dass wir die Gegner binden und nicht kontern lassen.“ Im Gegenpressing und in der Restverteidigung müsse Bayern dafür „aktiver sein“.
Forderung an Sané, Gnabry & Coman
Potenzial nach oben sieht Nagelsmann zudem beim Flügel-Trio um Serge Gnabry (26), Kingsley Coman (25) und Leroy Sané (25) – insbesondere in der Ausbeute von Toren und Assists: „Alle drei haben überragende Qualität, aber die Quote geht noch etwas besser.“ In der vergangenen Bundesligasaison kam Gnabry auf 15 Scorerpunkte, Coman auf 17 und Sané auf 16.
Bei den dreien gehe „es um die ideale Positionierung im torgefährlichen Raum. Das gesamte Gefüge muss so aufgestellt sein, dass es viele Abschlüsse gibt. Allerdings brauchen diese drei Eins-gegen-eins-Spieler eine gute Absicherung bei Ballverlust. Da ist viel individuelles Training nötig, dazu Videoanalysen.“
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