Warum Leipzig noch keine Nagelsmann-Mannschaft ist

von Lukas Hörster
1 min.

Dank des 2:1-Heimsiegs gegen Zenit St. Petersburg hat RB Leipzig seine Negativserie beendet und hat wieder gute Karten auf das Achtelfinale der Champions League. Trotzdem liegt noch eine Menge Arbeit vor Julian Nagelsmann.

Am Ende war es ein Traumtor von Marcel Sabitzer, das RB Leipzig den ersten Dreier nach zuvor vier sieglosen Heimspielen bescherte. „Das Tor des Monats – mindestens“, kommentierte Trainer Julian Nagelsmann, der auch ansonsten „hochzufrieden mit Leistung und Ergebnis“ war.

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Für Kapitän Willi Orban war der Sieg gegen Zenit ein „Meilenstein“ auf dem Weg Richtung Champions League-Achtelfinale. Zur Wahrheit gehört aber auch: Leipzig tat sich schwer gegen engmaschige und destruktive Russen. Wie schon zuletzt mehrfach in Bundesliga und Königsklasse.

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Auftrag: Repertoire erweitern

Nagelsmann kam im Sommer mit dem Auftrag nach Leipzig, das Repertoire der Pressingmaschine RB um einen strukturierten Ballvortrag zu erweitern. Und tatsächlich ist der Mannschaft das Bemühen nicht abzusprechen. Gegen Zenit griff man nur vereinzelt auf lange Bälle in die Spitze zurück und blieb der Flachpass-Linie des Trainers treu.

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Trotzdem ist es nicht von der Hand zu weisen, dass das anvisierte fluide Ballbesitzspiel stellenweise noch gehörig hakt, der Motor stockt. Insbesondere im ersten Durchgang unterliefen RB zahlreiche Fehlpässe und technische Unzulänglichkeiten. Ein Grund: Der Kader wurde über Jahre nach der Maxime Kraft und Tempo zusammengestellt. Spezialisten für Spieleröffnung und klassische Mittelfeldlenker fehlen im Aufgebot.

Werner fremdelt

Auch an Timo Werner lässt sich die Malaise festhalten: Der torgefährlichste Leipziger der vergangenen Jahre stand gegen Zenit förmlich neben sich und fremdelte mit seiner Rolle. Immer wieder wich er auf den Flügel oder in den Zehnerraum aus, wo jedoch seine gewohnten Schwächen im Kombinationsspiel sichtbar wurden. Zur Pause wurde er folgerichtig ausgewechselt.

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Andere ‚Athleten‘ wie Mukiele, Klostermann oder Lookman passen ebenfalls nicht so recht zum neuen Ballbesitzstil. Dass sie dennoch ihre Qualitäten haben, steht außer Frage. Es liegt nun an Nagelsmann, seine eigene und die RB-Idee weiter zusammenzuführen. Und auch an Sportdirektor Markus Krösche, nach und nach Spieler zu verpflichten, die Nagelsmanns Vorstellungen besser umsetzen können.

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