Als Weltmeister und Top-Favorit geht Frankreich in die Europameisterschaft. Vor dem Auftakt am heutigen Dienstag gegen Deutschland gibt es aber auch Zweifel bei Les Bleues.
Zinedine Zidane, Thierry Henry, Patrick Vieira, David Trézéguet und noch viele weitere Stars: Im Sommer 2002 fuhr Frankreich als Titelverteidiger und Top-Favorit zur WM in Japan und Südkorea. Nach drei Spielen ohne eigenen Treffer reiste die Équipe Tricolore aber schon nach der Vorrunde wieder ab.
Ein Stachel, der bis heute tief sitzt, wie Matthieu Margueritte zu berichten weiß. „Wir sprechen hier vom 2002-Syndrom“, erzählt der Foot Mercato-Redakteur im Gespräch mit FT, „soll heißen: das französische Team war perfekt auf dem Papier. Doch letztlich gab es den totalen Crash.“
Alle warten auf GBM
Ähnliches Ungemach soll 19 Jahre später abgewendet werden. In die Europameisterschaft starten die Franzosen am heutigen Dienstag gegen Deutschland (21 Uhr) erneut als Weltmeister und großer Favorit. Mit Blick auf die Offensive kein Wunder: „Jeder wartet darauf zu sehen, wie das Trio Griezmann-Benzema-Mbappé harmonieren wird“, so Margueritte.
Insbesondere die Rückkehr von Benzema macht Frankreich noch einmal stärker: „Mehr Technik und jemanden, der mit Griezmann und Mbappé kombinieren kann.“ Neben dem Angriff verspricht sich Margueritte auch vom Mittelfeld viel: „Hier ist man gewissermaßen froh, dass die EM verschoben wurde. Vor einem Jahr waren Spieler wie Kanté oder Pogba nicht gut drauf, das sieht jetzt anders aus.“
Schwachpunkt Abwehr
Bei aller französischen Stärke hat Margueritte aber auch Schwachpunkte ausgemacht. „Vielleicht die Defensive“, so der französische Journalist, „Hérnandez‘ physische Verfassung ist unsicher. Er könnte – ebenso wie Pavard – Probleme mit starken Flügelstürmern bekommen. Kimpembe spielt sein erstes großes Turnier als Startelf-Spieler. Er hat schonmal Probleme mit der Konzentration.“
Ins Duell gegen Deutschland geht Frankreich natürlich dennoch voller Selbstvertrauen, der kleine Disput zwischen Kylian Mbappé und Olivier Giroud war das einzige Störfeuer in der Vorbereitung. Vor dem DFB-Team hat man in Frankreich nach wie vor „Respekt“, wie es Margueritte nennt, „aber wir haben hier auch gesehen, dass es seit 2018 ein paar Probleme gab. Es ist nicht mehr das 2014er Team.“
Frankreichs voraussichtliche Startelf gegen Deutschland
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