Galtier bei PSG: Der Anti-Bling-Bling-Mann

von Georg Kreul
2 min.
Christophe Galtier mit PSG-Präsident Nasser Al-Khelaïfi @Maxppp

Mit Christophe Galtier als neuem Cheftrainer will Paris St. Germain einen Kulturwechsel am Eiffelturm einläuten. PSG bekommt mit dem 55-jährigen Franzosen auf dem Papier den perfekten Kandidaten für die neue Ausrichtung des Nobelklubs.

Am gestrigen Dienstag hat bei Paris St. Germain eine neue Zeitrechnung begonnen. Christophe Galtier löste Mauricio Pochettino, der nur wenige Stunden zuvor offiziell freigestellt worden war, als neuen Cheftrainer ab. Gemeinsam mit Luís Campos, der vor wenigen Wochen als strategischer Berater auf Sportdirektor Leonardo folgte, soll der 55-jährige Franzose ein neues PSG erschaffen.

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Bei seiner Präsentation machte Galtier deutlich, welche Marschrichtung der Klub künftig einschlagen wird: „Die Art und Weise, wie wir mit Luís arbeiten, ist, dass es keine Kompromisse gibt. Kein Spieler wird über der Gruppe stehen. Die Mannschaft steht an erste Stelle. Wir werden dafür sorgen, dass aus dieser Summe von Talenten ein großes Team mit einer großen Stärke wird. Ich bin entschlossen, dieses Team sehr eng zusammenzuschweißen.“

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„Kein taktisches Genie wie Tuchel oder Pep“

Dysfunktionale Mannschaften zu einer Einheit zu formen, gehört zu Galtiers großen Stärken. Der Pragmatiker bewies bei seinen vorherigen Stationen beim OSC Lille und bei der AS St. Étienne, dass er die Ergebnisse seiner Teams dramatisch verbessern kann. Mit beiden zuvor abstiegsbedrohten Klubs gewann der ehemalige Innenverteidiger Titel – mit Lille sogar die französische Meisterschaft.

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„Er ist kein taktisches Genie wie Thomas Tuchel oder Pep Guardiola“, sagt unser Foot Mercato-Korrespondent Aurélien Léger-Moëc, „fast wie Didier Deschamps ist er pragmatisch, er will eine gute Defensivstruktur haben, damit die Offensivspieler ihre Ideen umsetzen können. Alle seine vorherigen Teams waren für ihre kollektive Struktur bekannt.“

„Der eigentliche Chef ist Campos“

Große Ansprüche wird Galtier anders als seine Vorgänger laut Léger-Moëc nicht stellen: „Galtier wurde von Campos aus verschiedenen Gründen ausgewählt: Er hat bereits in Lille mit ihm gearbeitet und es lief gut. Er interessiert sich nicht für den Transfermarkt und lässt den Sportdirektor alle Entscheidungen treffen. Der eigentliche Chef ist Campos, Galtier weiß das und akzeptiert es.“

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Campos‘ Einfluss wirkt sich nach Informationen unserer französischen Partnerredaktion Foot Mercato auch auf die künftige Grundformation aus. Die neue Spielidee des Kaderplaners sieht ein 3-5-2 vor, das Galtier auch bereit ist umzusetzen. „Seine Aufgabe wird es sein, dafür zu sorgen, dass sich alle Spieler an die neuen Richtlinien halten“, sagt Léger-Moëc weiter, „Galtier passt also in die Beschreibung dessen, was PSG laut Nasser Al-Khelaïfi sein sollte.“

Das Ende des Glitzers

Ebenjene neue Vision für PSG beschrieb Klubpräsident Al-Khelaïfi vor rund einem Monat gegenüber ‚Le Parisien‘ klar und deutlich: „Wir wollen kein schrilles Bling-Bling mehr, das ist das Ende des Glitzers. Wir müssen ein echtes Team aufbauen, einen echten Kollektivgeist finden. Das wird die Aufgabe des neuen Trainers sein.“

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