Brobbey & Moriba: Symbole für Leipzigs Scheitern

von Georg Kreul
2 min.
Leipziger Missverständnisse: Brian Brobbey (r.) und Ilaix Moriba @Maxppp

Nach der Vizemeisterschaft wollte RB Leipzig in dieser Spielzeit den nächsten Schritt gehen und sich nachhaltig in der Ligaspitze etablieren. Doch die Sachsen haben eine Hinrunde voller Missverständnisse hinter sich – das macht sich vor allem bei zwei Neuverpflichtungen bemerkbar.

RB Leipzig befindet sich in einer Sinnkrise. Nach jahrelanger akribischer Planung, die den Klub aus den Niederungen des deutschen Fußballs bis zur Vizemeisterschaft im vergangenen Jahr führte, wirken die Geschehnisse aus den vergangenen Tagen und Wochen wie die eines Vereins, dem die Struktur abhandengekommen ist. Das macht sich aktuell bei zwei Jungprofis besonders bemerkbar.

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Mit Brian Brobbey (19) und Ilaix Moriba (18) drängen zwei hochbegabte Talente auf ihren Abschied – RB konnte dem Duo während der vergangenen Monate keine zufriedenstellende Perspektive aufzeigen. Brobbeys Rückkehr zu Ajax Amsterdam ist so gut wie in trockenen Tüchern. Moriba, für den Leipzig im Sommer immerhin 16 Millionen Euro hinblätterte, scheint inzwischen ebenfalls genug zu haben.

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Dabei war gerade die Weiterentwicklung junger Profis das Steckenpferd des Klubs. Mit Josko Gvardiol (19) und Mohamed Simakan (21) gelang zwei ebenfalls jungen Neuankömmlingen der Sprung in die Stammformation. Der Misserfolg von Brobbey und Moriba passt da nicht in die Reihe der Erfolgsgeschichten.

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Marsch-Entlassung sinnbildlich

Doch auch in anderen Bereichen gab RB in dieser Hinrunde eine ungewohnte, doch ins Gesamtbild passende, Figur ab. „Wir sind mit großer Überzeugung in diese Saison gegangen, mit einem sehr guten Gefühl, einem tollen Kader und einem richtig guten Transferfenster. Dass es jetzt zu der beidseitigen Erkenntnis gekommen ist, dass es zwischen Trainer und Mannschaft nicht der Perfect Fit ist, das ist bitter“, sagte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff nach der Trennung von Jesse Marsch.

Als Coach aus dem RB-Kosmos sollte Marsch den unter Julian Nagelsmann erfolgreich eingeschlagenen Weg fortführen – mit dem von Marsch hochgelobten „besten Kader aller Zeiten“. Eigentlich also der „Perfect Fit“. Am Ende der Amtszeit des US-Amerikaners stand jedoch Leipzigs erste vorzeitige Trainerentlassung seit dem Rauswurf von Alexander Zorniger im Frühjahr 2015 zu Buche.

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Zwar fand man mit Domenico Tedesco zügig einen Nachfolger, doch auf dem Posten des Sportdirektors klafft auch noch sieben Monate nach dem Abgang von Markus Krösche eine Lücke. Dass Toptalente wie Brobbey und Moriba sich nicht wohlfühlen und andernorts entwickeln wollen, wirkt daher wie das Symptom einer tieferliegenden Ursache beim abgestürzten Projektklub.

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