Transferzeugnis: Die Noten für Eintracht Frankfurt

von Tristan Bernert
4 min.
Jesús Vallejo (re.) und Guillermo Varela (li.) konnten im Trikot der Eintracht überzeugen @Maxppp

Wenig mehr als zwei Millionen Euro hat Eintracht Frankfurt im vergangenen Sommer in neue Spieler investiert. Mit zahlreichen Leihen und ablösefreien Verpflichtungen hat Sportchef Fredi Bobic es dennoch geschafft, eine erfolgreiche Truppe aufzubauen. FT nimmt die Neuzugänge der Adler genau unter die Lupe.

Volltreffer

Jesús Vallejo (Real Madrid/ Leihbasis): Selten hat ein 19-Jähriger so schnell so viel Lob bekommen wie Jesús Vallejo. „Jesus ist einer der besten Verteidiger, mit denen ich bisher gespielt habe“, weiß SGE-Torwart Lukas Hradecky. Auch Klublegende Alex Meier prophezeit dem Spanier eine große Zukunft: „Vallejo wird bei Real enden. Der Junge ist Weltklasse mit seinen 19 Jahren.“ Nachdem er an den ersten beiden Spieltagen noch auf der Bank saß, hat der Leihspieler der Königlichen seitdem keine Pflichtspielminute mehr verpasst. Aus der Abwehr der Eintracht ist Vallejo nicht mehr wegzudenken.

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Verstärkung

Omar Mascarell (Real Madrid/ 1 Million Euro): Während sich Szabolcs Huszti und Makoto Hasebe um einen Platz im defensiven Mittelfeld der Adler streiten, kann sich Omar Mascarell entspannt zurücklehnen. Nur in einem Spiel stand der 23-Jährige bisher nicht über 90 Minuten auf dem Platz. Im Mittelfeld von Trainer Niko Kovac überzeugt Mascarell als Ballverteiler im Spielaufbau, der sich nicht scheut, hart in Zweikämpfe zu gehen. In Frankfurt hofft man nun, dass Real Madrid zukünftig von der Rückkaufklausel keinen Gebrauch macht.

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Branimir Hrgota (Borussia Mönchengladbach/ ablösefrei): In der vergangenen Saison war die Abhängig von Torjäger Alexander Meier eine der größten Schwächen der Eintracht. Mit Branimir Hrgota haben die Adler nun eine ernstzunehmende Alternative für die Offensive. Zwar wartet der Ex-Gladbacher noch auf sein erstes Bundesligator für seinen neuen Klub, doch freut sich Trainer Niko Kovac dennoch, Hrgota im Team zu haben.

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Mitläufer

Danny Blum (1. FC Nürnberg/ ablösefrei): Fünf Spieltage brauchte Blum, ehe er sich in der Startelf der Eintracht wiederfand. Sogleich steuerte er einen Assist zum 3:3 gegen Hertha BSC bei. Für einen Stammplatz reichte es für den Ex-Nürnberger trotzdem nicht. Ein Innenbandriss, der ihn für drei Spieltage außer Gefecht setzte, war da sicherlich nicht hilfreich.

Shani Tarashaj (FC Everton/ Leihbasis): Nachdem er vier Spieltage keine Berücksichtigung fand, holte sich der Schweizer über Einwechslungen Spielpraxis. Als er am achten Spieltag gegen den Hamburger SV zum ersten Mal in der Startelf stand, dankte er seinem Trainer das Vertrauen sogleich mit seinem ersten Bundesligator. Wie auch bei Blum sollte es der bisher einzige Einsatz in der Anfangsformation der Eintracht sein.

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Michael Hector (FC Chelsea/ Leihbasis): Mit seinen 24 Jahren sollte das Talent des FC Chelsea bereits einige Profierfahrung an den Main mitbringen. In seinen ersten Einsätzen entpuppte sich Hector jedoch eher als Unsicherheitsfaktor, der viele unnötige Fehler begeht. Bereits zwei Platzverweise handelte sich Hector in seinen sechs Saisoneinsätzen ein. Dass er von FT nicht als Enttäuschung eingestuft wird, verdankt der Jamaikaner seinem ersten Bundesligator gegen Hertha BSC und souveränen 90 Minuten gegen den FC Bayern München.

Ante Rebic: Der zweite Anlauf im deutschen Profifußball schien für den Kroaten besser zu laufen als sein gescheitertes Experiment bei RB Leipzig. Vier Saisoneinsätze, einer von Beginn an und zwei Vorlagen sind ordentliche Statistiken für den dynamischen Offensivspieler. Dass es bisher nicht mehr sind, ist einem Bänderriss geschuldet, an dem Rebic nunmehr seit einem Monat laboriert. Aufgrund dessen kommt der 23-Jährige für FT nicht über die Rolle des Mitläufers hinaus.

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Enttäuschung

Taleb Tawatha: Der Israeli war neben Mascarell der einzige Spieler, für den Sportchef Fredi Bobic im vergangenen Sommer eine Ablösesumme auf den Tisch legte. Die vereinsintern vergleichsweise kostspielige Verpflichtung hat sich bisher nicht ausgezahlt. Lediglich im DFB-Pokal durfte Tawatha von Beginn an ran. In der Bundesliga stand er nur 18 Minuten auf dem Platz. Zudem ist der Linksverteidiger vom Pech verfolgt. Nachdem er bereits den Saisonstart mit einem Leistenbruch verpasst hatte, zog er sich zuletzt einen Außenbandriss zu und fällt für den Rest der Hinrunde aus.

Ohne Bewertung

Guillermo Varela: Der Uruguayer bringt eigentlich alles mit, um zum Leistungsträger der Eintracht zu werden. Tatsächlich hat sich Varela auch von Beginn an den Stammplatz hinten rechts gesichert. Doch seit dem zweiten Spieltag fällt der 23-Jährige verletzt aus. Seine zwei Saisoneinsätze über die volle Distanz reichen nicht aus, um den Transfer des Manns von Manchester United final bewerten zu können.

Fazit

Mit minimalem finanziellen Aufwand hat SGE-Sportchef Fredi Bobic es geschafft, fast das Maximale aus dem Sommertransfermarkt herauszuholen. Die Eintracht verdankt ihren aktuellen Höhenflug zwar nicht nur den Neuzugängen, sondern vor allem der mannschaftlichen Geschlossenheit und guter Arbeit von Trainer Niko Kovac. Doch Transfers wie Vallejo und Mascarell haben das Team auf ein neues Level gehoben, während die übrigen Neuen den Kader in der Breite verstärken. FT vergibt die Gesamtnote 2.

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