Das größte Transferbeben, das nie geschah: Kein Sommer für Torhüter

von Tristan Bernert
2 min.
David de Gea bleibt wohl bei Manchester United @Maxppp

Bis vor wenigen Wochen war Paul Pogba der teuerste Fußballer der Welt. Wenn der aktuelle Transfermarkt seine Pforten schließt, ist der Franzose womöglich nicht einmal mehr in der Top3. Der Fußball spielt verrückt und wäre Real Madrid nicht gewesen, würde er noch viel verrückter spielen.

Der aktuelle Sommertransfermarkt ist wohl der verrückteste, den der Fußball je erlebt hat. Gründe findet man zu genügend. Paris St. Germain und Neymar pulverisierten den im vergangenen Jahr aufgestellten Transferrekord von Manchester United und Paul Pogba, in dem sie eine Ausstiegsklausel zogen, die nur existierte, weil es unmöglich schien, sie zu ziehen. Verrückt.

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Noch verrückter: Im Kampf um den Thron der Transfermarkt-Könige belegt PSG trotzdem nur Platz drei. Der AC Mailand und Manchester City haben es tatsächlich geschafft, noch mehr Geld auszugeben. Auf diesem Transfermarkt des Wahnsinns ist es nur passend, dass ausgerechnet Real Madrid, das nun für alles andere als zurückhaltende Einkaufspolitik bekannt ist, ein noch größeres Beben verhindert hat.

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Real hält sich zurück

Mit Dani Ceballos und Theo Hernández kauften die Königlichen nur zwei Neuzugänge. Grund für große Veränderungen hatten die Madrilenen auch nicht. Nach dem Gewinn der Meisterschaft und der ersten Titelverteidigung in der Champions League war man gut beraten, nur an ein paar Stellschrauben zu drehen.

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Eine Baustelle ließ Real jedoch unberührt: Die zwischen den Pfosten. Seitdem Keylor Navas den heiligen Iker Casillas aus dem Tor verdrängt hat, wartet Fußballeuropa darauf, dass Real einen echten Torwart-Star verpflichtet. Dieses Jahr schien prädestiniert für eine Wachablösung zu sein. Mit Gianluigi Donnarumma und David de Gea, dessen Wechsel in die spanische Hauptstadt vor zwei Jahren an zu spät eingereichten Papieren gescheitert war, hatte Real auch bereits zwei geeinigte Kandidaten ausgemacht.

Hätten die Königlichen einen der beiden Transfers eingetütet, hätte dies weitreichende Folgen für den gesamten Transfermarkt gehabt. Wäre zum Beispiel de Gea in seine Heimatstadt gewechselt, hätte Manchester United nachlegen müssen. Hugo Lloris galt in dem Fall als Favorit, was Tottenham zum Handeln gezwungen hätte – eine lange Kette an Torwart-Verpflichtungen, die man bei entsprechender Recherche-Arbeit wohl bis in Amateur-Gefilde hätte zurückverfolgen können.

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Gigis Rekord hat Bestand

Sowohl im Fall Donnarumma als auch bei de Gea passierte im Transferpoker jedoch hauptsächlich eines: Nichts. Real hielt die Füße still, Donnarumma verlängerte in Mailand und de Gea wird wohl in seine siebte Saison mit den Red Devils gehen.

Hätten die Madrilenen jedoch zugeschlagen, wäre wohl der nächste Rekord fällig gewesen: Der des teuersten Torhüters. Für den Brasilianer Ederson (0 Länderspiele) zahlte Manchester City schließlich 40 Millionen Euro und kratze somit an der Bestmarke von Gianluigi Buffon, der 2001 für knapp 53 Millionen Euro zu Juventus Turin ging. Nicht auszudenken, für wie viel ein Donnarumma über die Ladentheke gegangen wäre. Der verrückteste Transfermarkt aller Zeiten hätte also noch viel verrückter werden können.

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