Junge französische Verteidiger haben in der Bundesliga seit einigen Jahren Hochkonjunktur. FT beschäftigt sich mit dem nächsten potenziellen Frankreich-Import: Mohamed Simakan.
Dan-Axel Zagadou, Abdou Diallo, Nordi Mukiele, Dayot Upamecano, Ibrahima Konaté – Borussia Dortmund und RB Leipzig hatten in den vergangenen Jahren ein Faible für Abwehr-Talente aus Frankreich. Mit Mohamed Simakan könnte ein weiteres funkelndes Juwel der Grande Nation diese Liste erweitern. Beide Topklubs haben den Shootingstar genau im Blick.
Geboren wurde Simakan im südfranzösischen Marseille, das er jedoch schnell hinter sich ließ. Es ging ins Elsass nach Straßburg, wenige Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt. Dort, beim Racing Club, durchlief der 19-Jährige mit Wurzeln in Guinea die Jugendstationen bis hinauf zu den Profis. Sein Ligue 1-Debüt feierte er am zweiten Spieltag gegen Stade Reims im vergangenen August.
Mal rechts, mal zentral
Es folgten 24 fast durchweg überzeugende Auftritte auf höchstem Profi-Niveau, die Simakan ohne Qualitätsverlust mal rechts hinten, mal in der Abwehrzentrale absolvierte. Er gehört damit zu jener begehrten Verteidiger-Spezies, die mehr als eine Rolle ausfüllen kann. Eine Körpergröße von 1,87 prädestiniert den Modellathleten allerdings eindeutig für die Innenverteidigung.
Seine hervorragenden körperlichen Voraussetzungen kombiniert Simakan mit Schnelligkeit und ausgeprägter Technik. Er ist schwer vom Ball zu trennen, aber auch stark darin, ihn zu erobern. Immer wieder zeichnete er sich bei seinen Einsätzen durch resolute, gut getimte Grätschen und Tacklings aus.
Exzellente Perspektive
Den größten Verbesserungsbedarf hat der Straßburger Bundesliga-Kandidat noch bei der Entscheidungsfindung, insbesondere im Bereich des Passspiels. Den einen oder anderen Leichtsinnspass baut Simakan ein, was dem höheren Tempo auf Profi-Niveau und fehlender Routine zuzuschreiben ist.
An seinem großen Potenzial ändert das freilich nichts. Simakans Perspektive ist exzellent – schon jetzt wird er auf 20 Millionen Euro taxiert und nicht etwa bei Mittelfeldklubs, sondern Meisterschaftsanwärter der Bundesliga gehandelt.
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