Nürnberg: Paniktransfers oder doch mehr?

von Jan Zesewitz
2 min.
Für die FCN-Transfers verantwortlich: Andreas Bornemann @Maxppp

Nürnberg hat kurz vor Transferende noch zwei Neue geholt, tags darauf wurde der erste Punkt eingefahren – dennoch bleibt der Club Außenseiter im Kampf um den Klassenerhalt. War die Transferplanung von Andreas Bornemann zu naiv? Oder einfach alternativlos?

Neun Neuzugänge haben sich im Verlauf des Sommers beim 1. FC Nürnberg eingefunden, zwei davon erst am allerletzten Tag des Transferfensters: Matheus Pereira und Virgil Misidjan, beides Flügelspieler. Trotz anderslautender Kommentare der Klubführung schwingt ein wenig Panik in diesem Last Minute-Aktionismus mit.

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Die Neuen am Valznerweiher haben insgesamt 138 Bundesligaspiele auf dem Buckel. Die verteilen sich auf zwei Spieler: Christian Mathenia vom Hamburger SV, der allerdings den Konkurrenzkampf um den Stammtorwartposten gegen Aufsteiger-Keeper Fabian Bredlow verloren hat und Robert Bauer von Werder Bremen, vorerst wohl auch nicht mit einem Stammplatz in der Verteidigung ausgestattet.

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Wenig Erfahrung – viel Talent

Auch der Rest der Neuzugänge hilft nicht unmittelbar bei der Mission Klassenerhalt. Perspektivspieler wie Törles Knoll (HSV II), Kevin Goden (1. FC Köln U19) und Timothy Tillman (Bayern II) sind mit Talent gesegnet, kennen den Bundesliga-Alltag allerdings auch nur von Erzählungen ihrer früheren Vereinskollegen. Denn auch unter den Aufsteigern der vergangenen Saison gibt es kaum jemanden, der da aushelfen kann.

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Stürmer Mikael Ishak hat vor fünf Jahren in Köln ein paar Bundesligaeinsätze sammeln dürfen, ansonsten kann nur Sebastian Kerk, der sich nach seinem Achillessehnenriss im vergangenen Jahr noch im Aufbautraining befindet, auf eine komplette Saison im Oberhaus (mit dem SC Freiburg) zurückblicken.

Wie soll mit so wenig Erfahrung das Saisonziel erreicht werden? Wichtiger als Erfahrung sei, dass die Spieler was draufhaben, so äußerte sich Michael Köllner im Sommer. Also wurden noch drei Offensivspieler ohne Bundesligaeinsätze geholt. Yuya Kubo von KAA Gent und eben Pereira sowie Misidjan. Kubo zeigte bereits in Ansätzen, dass er die Offensive beim Club ankurbeln kann, die beiden Flügelspieler dürfen sich nach der Länderspielpause präsentieren.

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Paniktransfers oder erfolgreiche Schnäppchenjagd?

Handelte es sich nun bereits um Paniktransfers in Nürnberg? Klar ist, dass Sportvorstand Andreas Bornemann mit einem extrem kleinen Budget in den Sommer gehen musste – und mehrfach angekündigt hatte, dass er bis zum Ende auf der Lauer nach einem passenden Schnäppchen liege. Das hat gerade so geklappt.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass man sich beim Club von Edgar Salli, Federico Palacios und Adam Zrelak deutlich mehr erhofft hat. Dieses Trio wird es nun schwer haben, in der Bundesliga Spielzeit zu erhalten. Doch auch mit den neuen Spielern aus Portugal, Bulgarien und Belgien bleibt der 1. FC Nürnberg in der ersten Liga eine Wundertüte – und der Klassenerhalt ein sehr ambitioniertes Ziel.

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