Seit nunmehr fast vier Jahren schnürt Leon Bailey die Fußballschuhe für Bayer Leverkusen. Der Blick des Offensivspielers richtet sich allerdings nach England. Der Schlüssel zur Premier League liegt jedoch in Jamaika.
Nach einer durchwachsenen Saison 2019/20 präsentiert sich Leon Bailey in dieser Spielzeit auffallend formverbessert. War er vergangenes Jahr nach 22 Spielen insgesamt an zehn Treffern beteiligt, kommt er in diesem Jahr nach gerade einmal neun Partien auf drei Tore und vier Assists.
Berateragentur soll England-Traum erfüllen
Für die Werkself gleich doppelt Grund zur Freude. Zum einen mussten die Rheinländer in dieser Saison erst eine Niederlage hinnehmen, zum anderen steigt so der Marktwert des 23-Jährigen. Wie die ‚Sport Bild‘ berichtet, kann Bailey „bei einem guten Angebot gehen“.
Ein solches Angebot erhofft sich Bayer aus England. Dass für den jamaikanischen Nationalspieler sowieso nur ein Wechsel in die Premier League eine Rolle spielt, zeigt die Zusammenarbeit mit der Berateragentur Colossal Sports Management, bei der unter anderem Raheem Sterling und Alex Oxlade-Chamberlain unter Vertrag stehen.
Das Problem mit den Länderspielen
Der Haken an der Sache: Bailey bekäme als jamaikanischer Staatsbürger nicht ohne weiteres eine Arbeitserlaubnis in England. Eine Grundvoraussetzung dafür sind die Länderspiele. Um eine Spielgenehmigung zu erhalten, müssen Nicht-EU-Spieler in den zwei zurückliegenden Jahren eine gewisse Anzahl an A-Länderspielen absolviert haben.
Wie viele, hängt von der offiziellen FIFA-Platzierung des jeweiligen Landes ab. Jamaika rangiert aktuell auf dem 48. Platz. Für Bailey bedeutet dies, dass er einen stolzen Wert von 75 Prozent erreichen muss, bevor er nach England wechseln darf.
Bailey lief seit Anfang 2019 sechsmal für Jamaika auf – oder umgerechnet magere 40 Prozent der Spiele. So kann man auch erklären, warum er unbedingt bei den beiden anstehenden, aber sportlich eher unattraktiven Freundschaftsspielen in Saudi-Arabien (14. und 17. November) antreten möchte. Durch diese Partien würde er den Prozentwert auf 47 steigern.
Bayers seltsamer Meinungswandel
Die Abstellungspolitik der Werkself kann dabei als weiteres Indiz gesehen werden, dass Bayer einem Bailey-Verkauf nicht ablehnend gegenüber steht. Aufgrund der Pandemie-Lage war in Absprache mit dem jamaikanischen Verband eine Reise nach Saudi-Arabien zunächst nicht vorgesehen. Nun reist Bailey aber doch nach Riad – und erhöht wohl seinen Prozentwert.
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