Trotz Halbfinale: BVB erhält geringere CL-Prämie als Bayern

von Martin Schmitz
2 min.
Harry Kane und Jamal Musiala @Maxppp

Die Champions League ist seit Jahren eine der wichtigsten Geldquellen für Europas Topvereine. Die genaue Aufschlüsselung der Prämien ist allerdings komplex. Auch wenn zwei Teams im Wettbewerb gleich weit kommen, erhalten sie nicht dasselbe Preisgeld.

Die Champions League gilt für die Topvereine Europas als das gelobte Land, in dem zwar nicht Milch und Honig, aber zumindest reichlich Geld fließt. Die üppigen Prämien des Wettbewerbs sorgen seit Jahren dafür, dass das Ungleichgewicht zwischen den Klubs in ihren jeweiligen Heimatligen immer größer wird. Wer sich wiederholt für die Königsklasse qualifiziert, hat deutlich größere finanzielle Möglichkeiten als seine Ligakonkurrenten, die das nicht schaffen.

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Dadurch klafft auch nach und nach eine immer größere Lücke zwischen den Champions League-Klubs und Vereinen, die in einem der beiden unterklassigen europäischen Pokale antreten oder sich gar nicht für internationale Wettbewerbe qualifizieren. Es entstehen Mehrklassengesellschaften.

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Unterschiede auch innerhalb der CL

Doch auch innerhalb der Champions League gibt es Unterschiede. Die Teilnehmer erhalten nicht für dieselbe Leistung auch dieselben Prämien. Der FC Bayern München und Borussia Dortmund haben beide das Halbfinale erreicht. Trotzdem hat der Rekordmeister bisher 12,6 Millionen Euro mehr eingespielt als der BVB.

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Grund dafür ist das Vier-Säulen-Modell der Champions League-Gelder. Dieses regelt die Verteilung der kommerziellen Einnahmen aus der Königsklasse an die Teilnehmer. Säule eins sind die Startprämien. Diese sind für alle Vereine in sämtlichen Phasen des Wettbewerbs jeweils gleich hoch. Die zweite Säule bilden die festen Beträge für die Leistungen innerhalb des Turniers. Diese sind erfolgsabhängig. Siege (2,8 Mio. Euro) bringen höhere Einnahmen als Unentschieden (930.000 Euro) oder Niederlagen (-).

Der UEFA-Klubkoeffizient ist entscheidend

Dortmund schloss die Gruppenphase mit drei Siegen und zwei Unentschieden ab. Die Bayern gewannen fünfmal und spielten einmal Remis. Säule Nummer drei sind koeffizientenabhängige Prämien. Dabei werden die internationalen Leistungen der Klubs aus den vergangenen fünf Jahren gemessen. Wer höher im Ranking steht, erhält einen höheren Anteil aus diesem Topf. Der FCB steht hinter Manchester City auf Platz zwei, der BVB ist Dreizehnter.

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Säule vier ist der Marktpool und gleichzeitig die kleinste Säule. Die eine Hälfte des Betrages wird nach dem Abschneiden in der vergangenen Saison in der heimischen Liga verteilt, die andere Hälfte nach der Anzahl der gespielten Partien in der aktuellen Champions League-Saison. Auch hier erhält der FCB als letztjähriger Meister einen höheren Anteil als der BVB.

Beide können noch ordentlich abkassieren

Bayern und Dortmund haben zwar beide das Halbfinale der Champions League erreicht. Bisher haben die Münchner dabei jedoch (ohne Marktpool-Einnahmen) bereits 98,5 Millionen sicher, die Westfalen landen bei 85,9 Millionen. Bei einer Finalteilnahme winken den Bundesligisten weitere 15,5 Millionen Euro. Der Wembley-Sieger erhält noch einmal 4,5 Millionen Euro und die Teilnahme-Erlaubnis am UEFA-Supercup.

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