Er gehört seit Jahren zu den absoluten Leistungsträgern in der Nationalelf und bei Real Madrid und doch dachte Antonio Rüdiger an einen DFB-Rücktritt. Schuld war eine hitzige Diskussion abseits des Platzes.
Bei den aktuellen Nations League-Partien fehlt mit Antonio Rüdiger eine der Säulen des DFB-Teams. Der Innenverteidiger ist allerdings nicht verletzt, sondern bekommt von Julian Nagelsmann lediglich eine Pause spendiert. Nach einer langen Saison inklusive Champions League-Finalerfolg mit Real Madrid gegen Borussia Dortmund (2:0), einer anstrengenden Heim-EM und einem kräftezehrenden Saisonstart benötigt der 31-Jährige aktuell etwas Verschnaufzeit.
In Absprache mit dem Bundestrainer wird Rüdiger daher erst in der kommenden Länderspielperiode im Oktober wieder im Kreis der Nationalspieler erwartet. Dort wird der Abwehrspieler auch zum ersten Mal auf dem Platz seine neue Aufgabe als Vizekapitän des DFB-Teams wahrnehmen können. Einen Job, den Nagelsmann und sein Team dem Mentalitätsspieler verschafft haben, um ihm noch mehr Verantwortung zu geben und ihn an die Mannschaft zu binden, wie die ‚Bild‘ erklärt. Denn die Zukunft von Rüdiger in der Nationalelf war nach Informationen der Boulevardzeitung zwischenzeitlich in der Schwebe.
Ein Foto war der Auslöser
Grund dafür war der öffentliche Wirbel und die hitzige Diskussion im März dieses Jahres, als der DFB-Verteidiger ein Foto von sich in den sozialen Medien teilte, auf dem er eine religiöse Zeigefinger-Geste in die Kamera zeigte. Die lange anhaltende Kritik nahm den praktizierenden Moslem mit, an gewissen Punkten soll Rüdiger gründlich über seine Zukunft im Nationaldress nachgedacht haben – ein Rücktritt war offenbar nicht ausgeschlossen.
Die DFB-Führung hat sich in der Folge sehr um den Real-Spieler bemüht, laut ‚Bild‘ gab es einige Gespräche. Mittlerweile sollen sich die Zweifel bei Rüdiger zerstreut haben. „Wir haben ja jetzt bei der EM gesehen, wo er teilweise mit Standing Ovations gefeiert worden ist, welchen Stellenwert Toni hat. Und das wurde jetzt noch mal unterstrichen, durch die Beförderung zum Vize-Kapitän. Natürlich wird er immer mal mit seiner Art polarisieren. Aber er ist so, wie er ist. Wir wollen ihn da auch gar nicht verändern. Julian gefällt das so, mir auch“, betont DFB-Sportdirektor Rudi Völler auf Nachfrage der ‚Bild‘.
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