Bobic und der Kampf um Herthas nächste Top-Generation

von Niklas Scheifers
2 min.
Herthas Abwehrtalent Linus Gechter @Maxppp

Hertha BSC ist für seine hervorragende Jugendarbeit bekannt. Aktuell tummeln sich wieder einmal zahlreiche Rohdiamanten in der Berliner Schatulle. Sportchef Fredi Bobic muss gewissenhaft mit diesem Reichtum an Fußballbegabung umgehen.

Während die Profis in der Bundesliga einmal mehr unter den Erwartungen bleiben, zeigen die Nachwuchsmannschaften von Hertha BSC aktuell herausragende Leistungen. Die U17 dominiert die B-Junioren Bundesliga Nord/Nordost mit acht Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten FC St. Pauli nach Belieben. Sogar zehn Zähler Vorsprung auf Verfolger Werder Bremen hat die Berliner U19 in der A-Junioren Bundesliga.

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Kaum zu übersehen: Die Hertha-Jugend gehört dieser Tage zum Nonplusultra des deutschen Nachwuchsfußballs. Geschäftsführer Sport Fredi Bobic erfreut sich wenig überraschend an diesen Kräfteverhältnissen: „Wenn man sich die Ergebnisse anschaut, könnte man denken: Da kommt wieder eine Goldene Generation. Und ja, da sind richtig gute Jungs dabei, die wir natürlich im Blick haben.“

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Herthas lange Talente-Liste

Besonders hochgehandelt wird Innenverteidiger Linus Gechter, der mit seinen 17 Jahren schon bei den Profis reinschnuppern darf und sogar vier Einsätze in der A-Mannschaft auf dem Buckel hat. Selbst in England hat sich der Kapitän der deutschen U18-Nationalmannschaft einen Namen gemacht, wurde vor einigen Monaten vom englischen ‚Guardian‘ unter den 60 weltweit vielversprechendsten Talenten aus dem Jahrgang 2004 oder jünger gelistet.

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Doch es ist nicht nur Gechter, dem unter den Hertha-Bubis eine rosige Zukunft prophezeit wird. Auch Stürmer Anton Kade (17), der jüngere Bruder von Dynamo Dresdens Julius Kade (22), ist da zu nennen. Ebenso wie die Brüderpaare Jonas (20) und Lukas Michelbrink (16) sowie Tony (18) und Oliver Rölke (16). Im Mittelfeld sind es unter anderem Mesut Kesik (18) und Bence Dárdai (15) – der jüngste der allesamt hochtalentierten Söhne von Ex-Profi-Cheftrainer Pál Dárdai – die es weit bringen können.

Die Liste ließe sich noch um einige Namen ergänzen. Bobic weiß, dass dieser Talente-Reigen für ihn als Sportchef eine große Verantwortung mit sich bringt. Er muss die jungen Burschen beschützen und zusehen, dass Hertha noch möglichst lange Freude an ihnen hat. „Wir werden Gespräche führen“, kündigt der ehemalige Bundesliga-Stürmer im Wissen um die Marktgesetze an.

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Mahnende Beispiele

Obwohl er noch gar nicht lange als Hertha-Sportchef arbeitet, ist Bobic in dieser Hinsicht bereits ein gebranntes Kind. Kurz nachdem er die Geschäfte im Sportbereich übernommen hat, verlor er sein größtes Talent, Linksverteidiger Luca Netz (18), an den Bundesliga-Rivalen Borussia Mönchengladbach. Der ebenso schmerzhafte Abgang von Top-Nachwuchsstürmer Lazar Samardzic (19, heute Udinese Calcio) fiel noch in die Zeit von Bobic-Vorgänger Michael Preetz.

Diese Fälle sollen und dürfen nicht die Regel werden. Hertha will, anders als das bei Netz, Samardzic oder einst bei den Boateng-Brüdern der Fall war, seine Juwelen nicht mehr verlieren, bevor die Profi-Karriere so richtig losgeht. Ein paar Jahre auf Bundesliga-Niveau bei der Alten Dame sollten es im Einzelfall schon sein. Dafür muss Bobic sorgen, das ist sein Auftrag.

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