Hochverdient, wenn auch am Ende unnötig knapp, hat die deutsche U21 das Ticket für das EM-Finale gebucht. Federführend beim Chancenwucher war Mergim Berisha, der dreimal Aluminium traf. FT hat die Leistungen der DFB-Spieler unter die Lupe genommen.
Furioser Start der DFB-Junioren gegen die Niederlande. Nach weniger als einer Minute stand es schon 1:0, vor der zehnten Minute hatte Florian Wirtz bereits einen Doppelpack auf seinem Konto stehen. Und auch im Anschluss waren die Mannen von Stefan Kuntz das spielbestimmende Team, ließen vor der Pause weitere Großchancen liegen. Bei der ein oder anderen Unaufmerksamkeit in der Defensive war Finn Dahmen zur Stelle.
In Durchgang zwei ließen sich die Deutschen dann bewusst weiter fallen, hatten aber zunächst die deutlich besseren Möglichkeiten. Unter anderem traf Pechvogel Berisha alleine zwei weitere Male Aluminium. Der Anschluss durch Perr Schuurs fiel nach einer Standard und ging zu großen Teilen auf die Kappe des bis dahin so starken Dahmen. Am Ende schaukelte das DFB-Team den hochverdienten 2:1-Erfolg dann gegen einfallslose Niederländer über die Zeit.
Torfolge
0:1 Wirtz (1.): Sensationelle Kombination vom Anstoß weg. Über mehr als zehn Stationen landet der Ball auf Linksaußen bei Nmecha, der viel Platz hat und den Ball mit dem rechten Außenrist nach innen streichelt. Dort braucht Wirtz aus fünf Metern Entfernung nur noch den Fuß hinhalten. Die Führung nach wenig mehr als 30 Sekunden.
0:2 Wirtz (8.): Der Doppelschlag. Über die rechte Seite treibt Baku den Ball nach vorne. Per Flachpass bedient der Wolfsburger in der Mitte den freistehenden Wirtz. Der Edeltechniker kappt noch einmal ab, lässt seinen Gegenspieler ins Leere laufen und schließt aus rund 16 Metern von halbrechts flach ins lange Eck ab. Unhaltbar.
1:2 Schuurs (67.): Freistoß der Niederländer von der rechten Seite, ein deutscher Kopf verlängert unabsichtlich. Am langen Pfosten ist Schuurs ungedeckt, nimmt den Ball volley, bekommt aber eigentlich nicht genug Druck in den Schuss. Dass Oranje dennoch zum Anschluss kommt, liegt am Patzer von Dahmen, dem das Spielgerät durch die Finger gleitet.
Wirtz zahlt zurück
Der 18-jährige Leverkusener ist das Ausnahmetalent der Truppe von Stefan Kuntz. Im Viertelfinale gegen Dänemark hatte sich der Kreativmann noch nicht so richtig in Szene setzen können. Das änderte sich gegen Oranje dann auf bemerkenswerte Weise. Vor allem in der Anfangsphase war Wirtz gar nicht einzufangen. Tolle Laufwege, starke Bälle in die Tiefe und zwei Tore, die Deutschland früh auf die Siegerstraße brachten.
Baku fehlt der A-Nationalmannschaft
Gegen Dänemark hatte Baku noch einen unglücklichen Auftritt als Rechtsaußen hingelegt, diesmal brachte ihn Kuntz aufgrund von Vagnomans Verletzung auf der Rechtsverteidiger-Position. Dort entfaltete der Ex-Mainzer seine ganze Dynamik, sorgte für Spielwitz und ließ auch defensiv sehr wenig anbrennen. Blickt man auf Löws Sorgen hinten rechts und Klostermanns mangelnde Offensiv-Qualitäten, stellt sich umso mehr die Frage, warum Baku der Sprung auf den EM-Zug verwehrt blieb – bei allem Verständnis für seinen Wert in der U21.
Die Noten für die deutsche U21
Eingewechselt
68‘ Janelt für Özcan
68‘ Adeyemi für Nmecha
68‘ Burkardt für Wirtz
79‘ Stach für Maier
83‘ Jakobs für Berisha
Weitere Infos
Nachrichten