Generalprobe missglückt: Warum Japan Deutschland trotzdem wehtun kann

von Tom Dubey
2 min.
Takefusa Kubo im Einsatz für Japan @Maxppp

Im letzten Testspiel vor der Weltmeisterschaft traf Japan auf Kanada. FT hat den ersten Vorrundengegner der deutschen Nationalmannschaft unter die Lupe genommen.

Ein langer Ball von Gaku Shibasaki hinter die Abwehrreihe der Kanadier genügte der japanischen Nationalmannschaft, um nach gerade einmal neun Minuten in Führung zu gehen. Yuki Soma sprang akrobatisch ein und spitzelte die Kugel über die Linie. Nachdem Kanada nach einer Ecke in Minute 21 ausgleichen konnte, gingen die Japaner in der zweiten Halbzeit deutlich vom Gas. In der vierten Minute der Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Lucas Cavallini schließlich das 2:1 für die Boys in Red.

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Der Elf von Trainer Hajime Moriyasu gelang es trotz der Niederlage, immer wieder mit langgeschlagenen Pässen von Gladbach-Legionär Ko Itakura die schnellen Außenspieler Takefusa Kubo (Real Sociedad) und Takumi Minamino (AS Monaco) ins Spiel zu bringen. Gegenüber dem DFB-Duo Nico Schlotterbeck und Niklas Süle besitzen die beiden auf alle Fälle Tempovorteile auf den ersten Metern.

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Stichwort Disziplin

Eine besondere Stärke der Japaner: Disziplin. In der Defensive stehen die Samurai enorm kompakt. Kaum waren die Kanadier ins letzte Drittel gelangt, wurde der ballführende Spieler gedoppelt. Japan erzwang somit den Ballverlust. Auch das Angriffspressing wirkte extrem geordnet. Sobald die erste Pressinglinie überspielt war, ging es mit Vollspeed zurück in die Defensive. Gegen spielstarke und hochstehende Gegner wie Spanien und Deutschland dürften sich die Vize-Asienmeister von 2019 aber eher auf das Kontern fokussieren.

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Topstar Kubo

Takefusa Kubo gilt als die Nachwuchshoffnung seines Landes. 2019 hat das große Real Madrid den Dribbelkünstler nach Spanien geholt. Nach vier Leihen innerhalb der La Liga schloss sich der 21-Jährige im Sommer Real Sociedad an. Für die Basken kommt er seitdem auf sechs Torbeteiligungen in 17 Spielen.

Auch wenn er seine Dribbelkünste gegen Kanada nur selten zeigen konnte, müssen die Mannen von Hansi Flick besonders auf ihn aufpassen. Seine schnellen Richtungswechsel sind für Verteidiger schwer zu händeln. Vor allem, wenn Kubo im hohen Tempo auf sie zuläuft. Nicht ohne Grund ist der Linksfuß der meistgefoulte Spieler im Kader.

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Luftzweikämpfe Fehlanzeige

Auf dem Boden gehen die Japaner aggressiv und meist erfolgreich in den Zweikampf. Die geringere Körpergröße macht sie wendiger und somit schwieriger auszurechnen für den Gegner. Doch in der Luft haben sie häufig das Nachsehen. 61 Prozent aller Kopfballduelle gingen verloren und nach jeder der acht kanadischen Ecken im Spiel kam der Gegner zum Abschluss.

Das zwischenzeitliche 1:1 durch Steven Vitória fiel ebenfalls nach einem Eckball. Eine Schwachstelle, die die deutsche Nationalmannschaft definitiv ausnutzen könnte. Und auch der japanische Abwehrblock ist nicht unverwundbar. Mit Diagonalbällen und schnellen Seitenverlagerungen lassen sich die Japaner auseinanderziehen, wodurch sich für die DFB-Elf zwangsläufig Lücken auftun.

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