Evertons Transferfenster: Und wieder ein Umbau

von Georg Kreul
2 min.
Carlo Ancelotti steht seit Dezember 2019 beim FC Everton an der Seitenlinie @Maxppp

Jahr für Jahr versucht der FC Everton, mit ambitionierten Transferplänen in die Phalanx der Big Six der Premier League vorzustoßen. Auch in diesem Jahr haben die Toffees gutes Geld für Neuzugänge in die Hand genommen. Die Hoffnungen ruhen auf Chefcoach Carlo Ancelotti, dass diese Spielzeit endlich erfolgreich wird.

Als Carlo Ancelotti beim FC Everton im vergangenen Dezember das Ruder übernahm, befand sich der Klub mitten im Abstiegskampf. Dennoch entschied sich der 61-jährige Italiener gegen eine direkte Kaderkorrektur auf dem Wintertransfermarkt und brachte die verunsicherte Mannschaft auch ohne Neuzugänge wieder auf Kurs.

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Diesen Sommer soll das Team im ersten richtigen Transferfenster für Ancelotti umgekrempelt werden. Das Hauptaugenmerk legte der ehemalige Bayern-Trainer bisher auf das Mittelfeld. Mit den Verpflichtungen von James Rodríguez (für 25 Millionen Euro von Real Madrid), Allan (für 25 Millionen Euro von der SSC Neapel) und Abdoulaye Doucouré (für 25 Millionen Euro vom FC Watford) gelang die Generalüberholung innerhalb von nur vier Tagen.

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Der Plan ist klar erkennbar: Ein kreativer Spielmacher, ein giftiger Balleroberer und ein kraftvoller Box-to-Box-Spieler bilden künftig das Mittelfeld beim FC Everton und bringen eine komplett neue Energie und Dynamik mit sich. In der abgelaufenen Spielzeit wirkte gerade die Zentrale nach den Verletzungen von André Gomes (27) und Jean-Philippe Gbamin (24) zahn- und kraftlos.

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Transfers mit Sofortwirkung

Mit kolportierten Transferausgaben von bisher rund 75 Millionen Euro liegt der Liverpooler Klub bereits in der gewünschten Spitzengruppe, kauft aber im Ligavergleich nicht unbedingt deutlich teurer ein. Zur Einordnung: Aufsteiger Leeds United liegt mit Ausgaben von rund 69 Millionen Euro knapp hinter Everton.

Das Geld hat Ancelotti mit Blick auf das jeweilige Alter seiner Einkäufe zum sofortigen Erfolg angelegt. Sowohl James (29) als auch Allan (29) erlebten jeweils ihre Hochphasen als Profi unter dem Italiener. Allan spielte sich bei Neapel auf die Einkaufszettel zahlreicher Topklubs und war seinerzeit einer der gefragtesten Mittelfeldspieler Europas.

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Dass es mittlerweile um beide Profis ruhiger geworden ist, dürfte Everton diesen Sommer sehr entgegengekommen sein. Der James-Transfer darf aus sportlicher und finanzieller Sicht der Toffees als Coup angesehen werden und ist wohl der prominenteste Einkauf der Vereinsgeschichte. Mit Allan bekommt der Klub ebenfalls einen Spieler, der einst im höchsten Transferregal lag, nach seiner Degradierung unter Napoli-Coach Gennaro Gattuso aber wieder in Reichweite eines Vereins wie Everton rückte.

Einige Fragezeichen blieben

Abseits des Umbaus im Mittelfeld sind weiterhin einige Kaderbaustellen offen. Das Sturmzentrum ist mit dem Duo Richarlison (23) und Dominic-Calvert Lewin (23) zukunftsträchtig sowie erfolgreich besetzt. Doch gerade auf den offensiven Flügeln sowie in der Abwehrzentrale gibt es noch Verbesserungsbedarf. Für die Innenverteidigung hat man Fikayo Tomori (22) vom FC Chelsea im Visier.

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Die Verpflichtung von Linksverteidiger Niels Nkounkou (19), für den lediglich eine Ausbildungsentschädigung an Olympique Marseille fällig wird, zeigt, dass man am Goodison Park nicht nur die unmittelbare, sondern auch die langfristige Zukunft im Auge behalten will. Ob am Ende erstmals seit der Saison 2013/14 wieder ein Platz in der Top sechs herausspringt, bleibt – wie eigentlich jedes Jahr – jedoch fraglich.

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