Die faulsten Spieler der Bundesliga
Besser verdienend, überdurchschnittlich talentiert, aber unterdurchschnittliche Leistungen abrufend – diese Attribute haben so manche Spieler in der Bundesliga gemein. FussballTransfers nennt die Spieler, die derzeit nicht auf dem Niveau spielen, auf dem sie eigentlich spielen können. Bei welchen Spielern ist die Einstellung für die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit hauptverantwortlich?
Cicero: Der Brasilianer ist neben Raffael für die spielerischen Glanzpunkte im Hertha-Spiel zuständig – mit dem Unterschied, dass sein Landsmann weiß, wann er diese einzusetzen hat, und wann er diese besser unterlassen sollte. Bei Cicero kommt es gelegentlich vor, dass er versucht, Eckbälle mit der Hacke in die zu klären. Mit einer derartigen Arbeitsauffassung ist das Fußballverständnis von Hertha-Coach und dem ehemaligen ‚Fußballarbeiter’ Friedhelm Funkel nicht zu vereinbaren – vor allem nicht im Abstiegskampf. Die Folge: Der Brasilianer, ohne Zweifel einer der talentiertesten Fußballer der Berliner, fand seinen Stammplatz zuletzt auf der Berliner Ersatzbank.
Caio: Bei dem Frankfurter Mittelfeldregisseur gestaltet sich die Lage ähnlich. Auch Caio besitzt fußballerisch Potenzial zum internationalen Topstar – wäre da nicht die notwendige Disziplin. Caio lässt zwar immer wieder verlauten, seine Ernährung in Richtung der eines Sportlers umstellen zu wollen, allein mangelt es an der Umsetzung. Bislang hat der pummelige Brasilianer nicht einen Laktattest vollständig absolvieren können. Dennoch hat es Caio mittlerweile zum Frankfurter Stammspieler geschafft. Seine mangelnde Fitness erlaubt es ihm aber nur vereinzelt, sein Talent gewinnbringend einsetzen zu können.
Albert Streit: Vor gut einem Jahr hat der Angestellte des FC Schalke 04 verlauten lassen, eher seinen hochdotierten Vertrag absitzen zu wollen, als einen Vereinswechsel in Kauf zu nehmen, durch den er Abstriche beim Gehalt in Kauf nehmen müsste. An den Folgen dieser Aussage hat der ehemalige Frankfurter noch heute zu leiden. Fakt ist, der zweifelsohne begabte Flügelspieler lässt den letzen Einsatz vermissen, um sich von seinem Image als Fußball-Söldner zu befreien. Erst vor der Saison wurde er von Felix Magath, dem geringe Einsatzbereitschaft seit jeher ein Dorn im Auge ist, aus dem Profikader gestrichen. Seitdem warten Streit und Schalke vergeblich auf Interessenten.
Markus Rosenberg: Der Schwede hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er ein torgefährlicher Mann ist. Nach seiner Verletzung im Sommer ist ‚Rosi’ allerdings längst nicht der Alte. Thomas Schaaf verzichtete sogar auf Rosenberg, als noch genug Platz im Kader der Bremer war. Der 27-Jährige ließ verlauten, dass er Vertrauen vermisse, lieferte seinerseits aber keine Gründe, ihm das Vertrauen zu schenken. Seitdem hat er bei den Fans einen schweren Stand, in der lokalen Presse wird bereits über einen Wechsel im Winter spekuliert (FT berichtete).
Luca Toni: Als lauffreudigster Spieler galt der 32-Jährige noch nie, Toni ist seit jeher ein ‚effizienter’ Stürmer: Die Torquote geht vor Laufleistung. Eine derartige Arbeitsauffassung geht allerdings nur dann durch, wenn die entsprechenden Tore erzielt werden. Dies ist bei Toni derzeit nicht der Fall, es steht noch kein Bundesligator für den Italiener zu Buche. Ohnehin ist die letzte Einsatzbereitschaft bei Toni derzeit nicht zu erkennen – Spötter werden behaupten, dass dies in direktem Zusammenhang mit Tonis ständigen Liebäugelein mit einem Wechsel in seine italienische Heimat steht. Zu Tonis Ehrenrettung muss jedoch angeführt werden, dass Bayern-Coach van Gaal Toni nicht ungedingtes Vertrauen entgegenbringt und ihn im Champions League-Spiel gegen seine Landsleute von Juventus Turin auf die Tribüne setzte. Die aufkommende Lustlosigkeit gipfelte zuletzt in Tonis Flucht aus der Allianz Arena gegen Schalke vor Spielende.
Lukas Podolski: Der Prinz ist endlich an seinem Hofe angekommen. Die allgemeine Glückseligkeit hat sich jedoch nicht eingestellt. Es ist das alte Muster: Wenn es im Spiel seiner Mannschaft läuft, funktioniert auch Podolski, hakt es im Spiel seiner Mannschaft, ist der Kölner keiner, der vorangeht und für eine Wende sorgt. Im Spiel gegen Hoffenheim wurde dies einmal mehr deutlich: Es schien, als habe Podolski nach dem frühen 0:2 das Fußballspielen eingestellt. Eine Führungspersönlichkeit tritt anders auf.
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