Suspendiert & kritisiert: Boatengs schwierige Saison in Lyon

von Lukas Hörster
2 min.
Jérôme Boateng (r.) im Duell mit Gianluigi Donnarumma @Maxppp

Seit September spielt Jérôme Boateng bei Olympique Lyon. Während seiner Zeit in Frankreich hat der Weltmeister von 2014 schon einiges erlebt.

Weltmeister, zweifacher Champions League-Sieger und bis zuletzt Stammkraft beim FC Bayern: Dass Jérôme Boateng im Sommer ganze zwei Monate ohne Klub dastand, mutete eigenartig an. Letztlich wurde es Olympique Lyon für den 76-fachen deutschen Nationalspieler.

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Nach kurzer Anpassungszeit, in der Boateng noch in Deutschland wegen Körperverletzung zu 1,8 Millionen Euro Strafe verurteilt wurde, war der Innenverteidiger schnell gesetzt unter Trainer Peter Bosz. In der Ligue 1 stand er – wenn fit – lange stets in der Startelf.

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„Einige Fehler geleistet“

„Boateng hatte seine ersten Auftritte in einer schwierigen Phase“, erinnert sich FT-Frankreich-Korrespondent Samuel Zemour, „es fehlten viele Spieler in der Abwehr.“ Der Foot Mercato-Redakteur weiter: „Mit der Zeit fand er aber seine Form und verbesserte sich, ohne jedoch wirklich zum Anführer zu werden.“

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Zudem habe sich Boateng „einige Fehler geleistet“, wie vor zwei Wochen beim 0:2 gegen die AS Monaco und sei „ein meinungsstarkes Kabinenmitglied. Er zögert nicht, die Leistungen seiner Mitspieler und des Teams zu kritisieren“. So geschehen etwa nach dem 1:4 bei Stade Rennes im November.

Suspendierung gegen Nizza

Am vergangenen Wochenende war das Maß dann voll. Da fehlte Boateng beim 2:0 gegen OGC Nizza komplett im Kader. Sportliche Gründe hatte das nicht, vielmehr handelte es sich dabei um eine Disziplinarmaßnahme von Bosz. OL beschrieb die Gründe nicht, umso genauer tat das dafür aber die ‚L’Équipe‘.

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Jérôme Boateng et Castello Lukeba

Der französischen Sporttageszeitung zufolge zeigt Boateng schon seit seiner Ankunft „nervöses Verhalten“ und wolle eine „exzessive Führungsrolle“ einnehmen, die seine Darbietungen aber nicht hergäben. Zudem habe Boateng sich schon mit mehreren Teammitgliedern angelegt.

Bei besagter Partie in Rennes geriet der 33-Jährige mit Kapitän Léo Dubois und Rayan Cherki aneinander. Mit dem mittlerweile an Newcastle United verkauften Bruno Guimarães soll es sogar handgreiflich geworden sein. Und nach der Monaco-Pleite kritisierte Boateng Trainer Bosz für dessen Taktik.

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Comeback in Aussicht

Der Niederländer, einst bei Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen im Amt, griff anschließend durch und verbannte Boateng. Mittlerweile soll das Thema aber aus der Welt geräumt sein. „Jérôme ist im Kader“, bestätigte Bosz gestern auf der Pressekonferenz vor dem Spiel beim RC Lens (Samstag, 17:00 Uhr).

Schon zuvor hatte Lyons mächtiger Vereinspräsident Boateng die Absolution erteilt. „Wir zählen auf ihn für das Ende von Meisterschaft und Europa League. Ein Saisonende, das fantastisch zu werden verspricht“, frohlockte Jean-Michel Aulas. Aktuell ist Lyon Siebter in der Ligue 1. Wohl auch ein Grund für Boatengs schlechte Laune in einer schwierigen Saison.

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